Tanken an der Autobahn: An diesen Raststätten und Autohöfen sparen Verbraucher besonders

Rast ist nicht gleich Rast: Wo man an der Autobahn besonders günstig wegkommt, hat der Automobilclub "Mobil in Deutschland" untersucht. Die Ergebnisse.
Niclas Vaccalluzzo
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Auf einem Autohof wie hier an der A 4 ist man meist günstiger unterwegs.
Auf einem Autohof wie hier an der A 4 ist man meist günstiger unterwegs. © Mobil in Deutschland

München - Die Sommerferien stehen vor der Tür und damit auch die Urlaubszeit. Laut dem Statistischen Bundesamt reisen nach wie vor die meisten Menschen mit dem Auto.

Neben Tankkosten sind auch die Zwischenstopps an den Raststätten und Autohöfen ein Kostenfaktor. Auf dem Weg zum Reiseziel gibt es allerdings großes Sparpotenzial.

Tanken an der Autobahn: Raststätten sind teurer als Autohöfe

Der Automobilclub "Mobil in Deutschland" hat den Test gemacht: im Preisvergleich "Sparen an der Autobahn", den er am Dienstag in München vorstellte. Das zentrale Ergebnis: Raststätten sind deutlich teurer als Autohöfe. "An einem Autohof kann man ein gutes Stück sparen", sagt Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland. Es gebe hier eklatante Preisunterschiede.

Der Automobilclub hat auf verschiedenen Autobahnen jeweils eine Raststätte mit einem Autohof verglichen. Für einen Beispiel-Warenkorb wurden immer die gleichen gängigen Produkte wie Cola, Chips oder Bockwurst gekauft und die Preise dann verglichen. Das Ergebnis: Im Durchschnitt war der Warenkorb in den Raststätten um 20,67 Prozent teurer als in den Autohöfen. Auch eine Tankladung von 50 Liter Diesel wurde verglichen. Sie war in den Raststätten um 21,10 Prozent teurer. Das entspricht einem Unterschied von 35 Cent je Liter Diesel.

Preisunterschied zwischen Raststätten und Autohöfen auf 21 Prozent angewachsen

Seit dem ersten Vergleich 2014 hat sich die Preis-Kluft zwischen Raststätten und Autohöfen von knapp zehn Prozent auf in diesem Jahr 21 Prozent mehr als verdoppelt.

Die Preisunterschiede zeigen sich auch auf den bayerischen Strecken: Auf der A9 von Schwielowsee in Brandenburg nach München lag die Differenz bei 9,33 Prozent. Der Warenkorb bei der ausgewählten Raststätte "In der Holledau" bei Schweitenkirchen kostete 38,10 Euro. Im Autohof "Schweitenkirchen" in der Nähe kosteten dieselben Produkte 34,85 Euro.

Tanken macht den Unterschied: Raststätten fast 25 Prozent teurer

Noch größter war der Unterschied beim Diesel. Eine Tankfüllung kostete zum Erhebungszeitpunkt im Juni 2023 in der Raststätte 101,30 Euro und im Autohof 81,25 Euro – eine Abweichung von fast 25 Prozent. Zwei weitere in Bayern gelegene Tank- und Rastanlagen bildeten in der Erhebung aber die Ausnahme. Die Raststätte "Jura" in Velburg und der Autohof "Neumarkt" in der Oberpfalz an der A3 zwischen Emmerich-Elten und Meuhaus am Inn unterschieden sich nur um drei Prozent – und hier war die Raststätte sogar günstiger.

Bei der Tankladung lag dann aber wieder der Autohof vorn, hier war die Raststätte um 20 Prozent teurer. Auch auf Deutschlands längster Autobahn sind die Unterschiede groß: Auf der A7 von Handewitt in Schleswig-Holstein bis ins bayerische Füssen lagen die Preisabweichungen bei 31,8 Prozent. Der Warenkorb in der Raststätte "Hüttener Berge" bei Alt Duvenstadt in Schleswig-Holstein betrug 47,41 Euro. Im Autohof "Wikingerland" waren es 35,97 Euro.

"Wenn man komfortabel und sparsam unterwegs ist, fährt man zu den Autohöfen"

Übrigens: In der Raststätte Hüttener Berge fand man auch den mit Abstand teuersten aller getesteten Cappuccini. Ein 0,2 -Liter-Becher kostete dort 8,18 Euro. Der Preisunterschied der Tankfüllungen betrug 18,72 Prozent, wobei auch hier die Raststätte teurer war. Die insgesamt größte Abweichung gab es bei den Preisen des Autohofs "Theessen" in Möckern in Sachsen-Anhalt und der Raststätte "Buckautal" bei Ziesar in Brandenburg. Die Kosten des Warenkorbs unterschieden sich um ganze 53,91 Prozent.

Der Autohof hatte mit 29,38 Euro den günstigsten der getesteten Warenkörbe bundesweit, die Raststätte dafür die teuerste Pringles-Dose mit 6,90 Euro. Derzeit gibt es in Deutschland laut Verkehrsministerium etwa 440 Raststätten und rund 230 Autohöfe. Wo liegt der Unterschied? Der größte ist wohl, dass Raststätten direkt an der Autobahn liegen und eine eigene Ausfahrt besitzen. Autohöfe hingegen erfordern meist einen kurzen Umweg.

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Raststätten werden in Deutschland zudem fast ausschließlich von dem Unternehmen Tank und Rast betrieben. Bei Autohöfen sind mehrere Ketten und Privatbetreiber im Spiel.

Insgesamt ist man laut Haberland mit Zwischenstopps in Autohöfen also deutlich günstiger unterwegs. "Wenn man komfortabel und sparsam unterwegs ist, dann fährt man zu den Autohöfen", sagt er. Der Unterschied in den Preisen könne unter Umständen sogar den Preis einer Hotelübernachtung wieder reinholen.

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  • UlrichStein am 25.07.2023 22:16 Uhr / Bewertung:

    Herrje, was für eine Erkenntnis von dem Herrn Haberland. Genial. Schon vor 40 Jahren bin ich mehrmals im Jahr zwischen Braunschweig und München gefahren, und der erste und einzige Autohof damals, vom legendären Toni Strohofer in Geiselwind, war Pflichtbesuch. Lag mitten drin und hatte Tanken und Essen in einem, und beides super günstig.
    Schön, dass dieses Geschäftsmodell inzwischen so verbreitet ist.

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