Südkorea: Fähre geht unter – Hunderte Vermisste
Seoul - Nach dem Fährunglück vor der Küste Südkoreas werden nach Medienberichten noch etwa 290 Insassen vermisst. Zunächst war von etwa 100 Vermissten die Rede, diese Schätzung sei aber fehlerhaft gewesen, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Der Vizeminister für Sicherheit und öffentliche Verwaltung, Lee Gyeong Og, bestätigte zudem den Fund von zwei Leichen, darunter ein Besatzungsmitglied.
Nach Angaben des Vizeministers befanden sich insgesamt 477 Passagiere und Crew-Mitglieder an Bord. Zuvor war die Zahl 476 genannt worden. Die Fähre war auf dem Weg zur südlichen Insel Jeju, als sie am Mittwoch kenterte. Unter den Passagieren waren mehr als 300 Gymnasiasten.
Das Fernsehen zeigte Fotos eines um 45 Grad geneigten Schiffes, über dem Hubschrauber kreisten und das dann vollständig kippte. Am Rettungseinsatz waren nach Angaben der Küstenwache 34 Schiffe beteiligt – sowohl Schiffe von Marine und Küstenwache als auch Handelsschiffe. Außerdem waren 18 Hubschrauber im Einsatz.
Von Bord des Schiffes aus äußerte sich ein Passagier telefonisch im Nachrichtensender YTN: "Das Boot ist in Schieflage, wir müssen uns an etwas festklammern, um sitzen zu bleiben", sagte er. Das Schiff transportierte auch 150 Autos.
Die Fähre hatte am Dienstagabend in der westlichen Hafenstadt Incheon abgelegt. Sie war unterwegs zur südlichen Insel Jeju, die als Urlaubsparadies bekannt ist, und kenterte etwa 20 Kilometer vom Ufer der Insel Byungpoong entfernt. Um 09.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MESZ) setzte die Crew ein Notsignal ab.
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