Stuttgart-21-Opfer: Er bleibt für immer auf einem Auge blind

Das Blut läuft aus den Augenhöhlen, der Overall durchnässt, zwei Helfer stützen. Stuttgart-21-Gegner Dietrich Wagner wurde bei der Demonstration schwer verletzt.
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Dieses Foto erschütterte Deutschland: Nach der Demo in Stuttgart stützen zwei Helfer den schwer verletzten Dietrich Wagner.
dpa Dieses Foto erschütterte Deutschland: Nach der Demo in Stuttgart stützen zwei Helfer den schwer verletzten Dietrich Wagner.

Das Blut läuft aus den Augenhöhlen, der Overall durchnässt, zwei Helfer stützen. Stuttgart-21-Gegner Dietrich Wagner wurde bei der Demonstration schwer verletzt.

STUTTGART Das Blut läuft aus den Augenhöhlen, der Overall durchnässt, zwei Helfer stützen Dietrich Wagner. Ein Bild, das nach den Demonstrationen gegen Stuttgart 21 durch Deutschland ging, zum Symbol wurde für den Widerstand und den umstrittenen Einsatz der Polizei. Jetzt ist klar: Wagner wird nie mehr richtig sehen können.

Seit zwei Wochen wurde er im Krankenhaus behandelt. Auf einem Auge könne der Rentner nicht sehen, sagte eine Sprecherin des Katharinenhospitals. „Er wird auch keine Sehfähigkeit mehr erreichen“. Auf dem anderen Auge kann er nach zwei Operationen Menschen grob erkennen. „Es gibt aber eine leise Hoffnung auf weitere Besserung.“

Bei der Demo, bei der Hunderte Menschen verletzt wurden, erlitt Wagner Prellungen auf beiden Augen. Mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengas hatten die Beamten die Demonstration gegen das Bauvorhaben im Stuttgarter Schlosspark aufgelöst. Außer Wagner liegt ein weiterer Demonstrant in der Klinik.

Wagner, ein Ingenieur im Ruhestand, hatte dem „Stern“ geschildert, wie es zu seinen Verletzungen kam: Er habe versucht, Jugendlichen zu helfen, die vom Strahl des Wasserwerfers weggefegt worden waren. Er habe den Polizisten gewunken, um ihnen zu bedeuten, sie sollten aufhören. Dann traf ihn selbst der Wasserstrahl direkt ins Gesicht – so massiv, dass er ohnmächtig geworden sei. „Es fühlte sich an wie der Schlag von einem Riesenboxer.“ Ein Polizeivideo zeigt allerdings Szenen, in denen Wagner Beamte mit einem Gegenstand beworfen und sich mehrfach vor Wasserwerfer gestellt haben soll.

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