Studie: Hubschrauber-Einsätze verbessern Notfallversorgung
Mit den senkrecht startenden Multikoptern, die von mehreren Rotoren elektrisch angetrieben werden, könnten Notärzte schneller am Einsatzort sein, und mehr Patienten in einem größeren Versorgungsgebiet erreichen, stellt die ADAC Luftrettung fest. Die Arbeit der Mediziner werde damit effektiver und das Fluggerät zu einem Mittel im Kampf gegen Notarztmangel. Die Rettungshubschrauber profitieren auch davon, denn sie könnten häufiger in entfernte Krankenhäuser und Spezialkliniken fliegen. Derzeit seien sie in rund 60 Prozent der Fälle nur der Zubringer für den Notarzt. Zudem habe sich die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes in den vergangenen 20 Jahren im Bundesdurchschnitt um fast 40 Prozent verschlechtert.
Für die Studie hatte das Institut für Notfallmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München in zwei Modellregionen - Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) und Ansbach (Bayern) - mehr als 26 000 Notfalleinsätze am Computer simuliert. Der Praxistest ist ab 2023 in den beiden Modellregionen geplant. Bis dahin seien an nichtöffentlichen Forschungsstandorten der Firma Volocopter GmbH weitere technische Probeflüge geplant, wie Starts und Landungen in Hanglagen, bei schlechter Sicht, in Dunkelheit und im Winter. Bis 2050 sei ein flächendeckendes Netz von bundesweit bis zu 250 Multikopter-Stationen denkbar.