Streit um Wasser auf dem Mars

Es ist zu kalt und die Atmosphäre ist zu dünn, auf dem Mars dürfte es eigentlich kein flüssiges Wasser geben. Bilder eines Wassertropfens und ein «Frostschutzmittel» sorgen nun für eine Kontroverse unter den Experten.
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Marssonde Phonix (Computersimulation)
AP Marssonde Phonix (Computersimulation)

Es ist zu kalt und die Atmosphäre ist zu dünn, auf dem Mars dürfte es eigentlich kein flüssiges Wasser geben. Bilder eines Wassertropfens und ein «Frostschutzmittel» sorgen nun für eine Kontroverse unter den Experten.

Einige US-Wissenschaftler glauben, dass die mittlerweile nicht mehr funktionierende Marssonde Phoenix flüssiges Wasser entdeckt hat. In einem neuen, provokativen Positionspapier für eine Fachkonferenz vertreten 22 Mitglieder der Nasa-Mission die These, dass es sich bei Tropfen, die auf Fotos auf einem der Beine der Sonde zu sehen sein sollen, um flüssiges Wasser handelt.

Andere Wissenschaftler, wie Missionsleiter Michael Hecht, halten diese Annahme aber über «höchst unwahrscheinlich». Die Bilder seien zu verschwommen, um diese Erklärung zu unterstützen, sagte er. Phoenix war im vergangenen Mai unweit des Mars-Nordpols gelandet und hatte Bodenproben gesammelt, wissenschaftliche Experimente durchgeführt und teils sensationelle Daten geliefert.

Schneefall beobachtet

Die Auswertung der Daten dürfte noch Jahre dauern. Als Durchbruch galt der direkte Nachweis von Eis auf dem Mars, das bislang aufgrund von Satellitendaten dort nur vermutet werden konnte. Der Boden des Mars ist den Analysen von Phoenix zufolge leicht alkalisch. Auch konnte die Sonde Schneefall beobachten. Im November stellte Phoenix ihre Arbeit ein. Die Vertreter der Flüssigwasser-These vertreten die Ansicht, dass Perchlorat, das die Sonde ebenfalls in der Nähe des Landeplatzes nachgewiesen hat, als eine Art Frostschutz gewirkt und den Gefrierpunkt des Wassers gesenkt haben könnte. Diese Salzlösung sei dann bei der Landung aufgespritzt, heißt es.

Zu kalt für flüssiges Wasser

Die Wissenschaftler wollen ihre These in wenigen Tagen bei einer Fachkonferenz in Houston präsentieren. Die derzeitigen Bedingungen auf dem Mars lassen ein Vorhandensein von flüssigem Wasser auf der Planetenoberfläche wenig wahrscheinlich erscheinen. Es ist zu kalt und die Atmosphäre ist zu dünn. (AP/nz)

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