Straftaten in Deutschland zurückgegangen
BERLIN - Die Polizei hat im vergangenen Jahr erstmals seit 1999 weniger Gewaltdelikte in Deutschland registriert. 2008 gab es 211 000 Gewaltstraftaten, 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus der neuen Kriminalstatistik hervorgeht.
Bei den Jugendlichen gab es dabei sogar einen Rückgang um 5,9 Prozent nach einem deutlichen Anstieg im Vorjahr. Die Zahl registrierter Straftaten insgesamt ist um 2,7 Prozent auf rund 6,11 Millionen gesunken. «Das beweist und unterstreicht: Deutschland ist ein sicheres Land», sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Montag in Berlin.
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), sagte, bei der Gewaltkriminalität gebe es noch keine Trendwende. Seit 1993 stieg die Zahl der Fälle um mehr als 31 Prozent. «Wir sind froh, dass es nicht weiter nach oben geht.» Anders äußerte sich Schäuble in Bezug auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen: «Der Rückgang der Fallzahlen gibt Hoffnung auf eine Trendwende.» Über alle Deliktarten hinweg gab es bei der Jugendkriminalität ein Minus von 4,2 Prozent. Knapp 55 Prozent aller registrierten Straftaten wurden aufgeklärt, fast soviele wie 2007.
Einen Rückgang um 2,7 Prozent auf 888 000 Fälle gab es beim Betrug. Allerdings gab es 105 Prozent mehr Betrugsfälle mit bei Geldautomaten geklauten Daten und PIN-Nummern, nämlich mehr als 10 000 Fälle.(dpa)