Stimmungsbild der Stars

Ginge es nach Hollywood, hätte John McCain keine Chance in dem Kampf ums Oval Office. Die US-Prominenz mobilisiert Wähler für Obama – und sammelt beachtliche Spendenbeträge
von  Abendzeitung
Sie halten zu Obama: Glamour-Paar Brad Pitt und Angelina Jolie.
Sie halten zu Obama: Glamour-Paar Brad Pitt und Angelina Jolie. © dpa

LOS ANGELES - Ginge es nach Hollywood, hätte John McCain keine Chance in dem Kampf ums Oval Office. Die US-Prominenz mobilisiert Wähler für Obama – und sammelt beachtliche Spendenbeträge

Sänger Seal und Ehefrau Heidi Klum werden aus den USA auswandern – wenn John McCain der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird. Das haben sie zumindest öffentlichkeitswirksam angekündigt. Auch Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon drohte, sie werde ihr Land verlassen, sollte erneut ein Republikaner ins Weiße Haus einziehen. Ginge es nach Hollywood, hätte Barack Obama die Wahlen schon längst gewonnen.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat hat in der traditionell liberalen US-Unterhaltungsindustrie einen beispiellosen Rückhalt. Steven Spielberg, Tom Hanks, George Clooney, Leonardo DiCaprio, Jodie Foster, Scarlett Johansson und Halle Berry – das sind nur einige der prominenten Namen, die Obama auf seiner Unterstützerliste führen kann.

Alternde Haudegen für den Republikaner

Der republikanische Konkurrent John McCain muss sich dagegen mit einer eher mageren Auswahl begnügen. Immerhin haben sich Clint Eastwood, Sylvester Stallone und Tom Selleck zu dem 72-Jährigen bekannt.

Dass die Prominenz im Wahlkampf mitmischt, hat in den USA Tradition. Neu ist in der polarisierten Debatte dieser Tage jedoch, mit welchem Elan sich das mächtige Hollywood ins Zeug legt.

Ob die Wähler sich von Prominenten besonders beeinflussen lassen, ist umstritten. Das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center fand heraus, dass Stars wenig Einfluss auf die Wahlentscheidung haben. Dennoch sind die Äußerungen für die Stimmung in der amerikanischen Kulturszene bezeichnend. Denn nicht nur in Hollywood, sondern auch bei Autoren, Künstlern und vielen Wissenschaftlern ist Obama Favorit.

Bestseller-Autoren halten zu Obama

Erst kürzlich veröffentlichten 65 US-Nobelpreisträger einen dramatischen Wahlaufruf für den Demokraten. „Unser Land braucht einen visionären Führer, der unsere traditionellen Stärken in Wissenschaft und Technologie in Zukunft sichern kann“, heißt es darin.

Die Bestseller-Autoren Stephen King und John Grisham, Literatur-Nobelpreisträgerin Toni Morrison, Kultautor Paul Auster und viele andere hoffen, dass ein farbiger Präsident ein Signal gegen den nach wie vor vielerorts herrschenden Rassismus in den USA wäre.

„Die Bedeutung für die Schwarzen wäre gewaltig“, so Autor Philip Roth. Superstar Angelina Jolie hob dagegen Obamas Einsatz für Menschenrechte und weltweite Gerechtigkeit hervor.

Für den 47-jährigen Demokraten zahlt sich die illustre Schützenhilfe in barer Münze aus. Allein Bruce Springsteen und Billy Joel sammelten bei einem Konzert in New York sieben Millionen Dollar für Obamas Wahlkampfkasse.

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