Starke Erdbeben rütteln Südkalifornien auf

Nach 20 Jahren Ruhe bebt die Erde in Südkalifornien. Zwei starke Erdstöße schrecken die Menschen auf, die Seismologen sagen weitere voraus. Schwere Schäden oder Tote gibt es zunächst nicht, doch die Nerven sind angespannt.
dpa |
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Nach dem ersten Beben am Donnerstag hat sich ein Riss in einer Straße bei Ridgecrest in Kalifornien gebildet. Am Freitag hat es ein zweites Beben der Stärke 7,1 gegeben.
Gene Blevins/ZUMA Wire/dpa 9 Nach dem ersten Beben am Donnerstag hat sich ein Riss in einer Straße bei Ridgecrest in Kalifornien gebildet. Am Freitag hat es ein zweites Beben der Stärke 7,1 gegeben.
Eine Familie verbringt nach einem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien aus Sorge vor weiteren Erschütterungen die Nacht unter freiem Himmel.
Marcio Jose Sanchez/AP/dpa 9 Eine Familie verbringt nach einem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien aus Sorge vor weiteren Erschütterungen die Nacht unter freiem Himmel.
Ein Feuerwehrmann begutachtet die Schäden an einem Wohnhaus in Ridgecrest, das nach einem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien niedergebrannt ist.
Marcio Jose Sanchez/AP/dpa 9 Ein Feuerwehrmann begutachtet die Schäden an einem Wohnhaus in Ridgecrest, das nach einem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien niedergebrannt ist.
Seismologin Lucy Jones zeigt kurz nach dem zweiten Erdbeben ein Foto, auf dem Beschädigungen am Highwayy 178 bei Trona zu sehen sind.
John Antczak/AP/dpa 9 Seismologin Lucy Jones zeigt kurz nach dem zweiten Erdbeben ein Foto, auf dem Beschädigungen am Highwayy 178 bei Trona zu sehen sind.
Waren liegen verstreut auf dem Boden eines Lebensmittelmarktes nach dem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien.
Marcio Jose Sanchez/AP/dpa 9 Waren liegen verstreut auf dem Boden eines Lebensmittelmarktes nach dem zweiten heftigen Erdbeben in Kalifornien.
Freiwillige helfen beim Aufräumen in einer Bücherei.
Jessica Weston/The Daily Independent/dpa 9 Freiwillige helfen beim Aufräumen in einer Bücherei.
In Ridgecrest ist nach dem Beben am Donnerstag ein Feuer hinter einem Restaurant ausgebrochen.
Jessica Weston/The Daily Independent/dpa 9 In Ridgecrest ist nach dem Beben am Donnerstag ein Feuer hinter einem Restaurant ausgebrochen.
Gerätschaften zur geologischen Überwachung messen neben einem Spalt im Boden am Highway 178 zwischen Ridgecrest und Trona.
James Quigg/The Daily Press/dpa 9 Gerätschaften zur geologischen Überwachung messen neben einem Spalt im Boden am Highway 178 zwischen Ridgecrest und Trona.
Ein Feuerwehrwagen des Los Angeles County Fire Department vor dem Rathaus von Ridgecrest.
Jessica Weston/The Daily Independent/dpa 9 Ein Feuerwehrwagen des Los Angeles County Fire Department vor dem Rathaus von Ridgecrest.

Los Angeles - Zwei starke Erdstöße, Hunderte Nachbeben, viele aufgeschreckte Menschen, aber nur wenig Schaden: Bei der schwersten Erdbebenserie in 20 Jahren ist Südkalifornien noch einmal glimpflich davongekommen.

Die zwei Erdstöße mit einer Stärke von 6,4 und 7,1 am Donnerstag und Freitag waren in weiten Teilen des Westküstenstaates zu spüren. Gebäudeeinstürze blieben aber aus. Es gab keine schweren Verletzungen oder Tote.

Nach Angaben der Erdbebenwarte USGS ereignete sich das stärkere Erdbeben vom Freitagabend rund 17 Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Ridgecrest, einer Wüstenstadt mit rund 30.000 Einwohnern. Es war die gleiche Region, in der bereits am Donnerstag der Boden schwankte.

Bei der Feuerwehr im Bezirk Kern County gingen zahlreiche Anrufe verängstigter Anwohner ein. Fernsehbilder zeigten Einsatzteams beim Löschen von Hausbränden. Rund 3000 Menschen waren über Nacht ohne Strom. Eine aufgerissene Straße, die von Geröll übersät war, wurde für den Verkehr gesperrt.

Betroffene teilten Videos von den Schrecksekunden in ihren Häusern. Sie halten sich an schwankenden Wänden fest, während Regale und Möbelstücke umstürzen. Die Besitzerin eines Motels schilderte dem Sender CNN aufgeregt, dass das Gebäude stark geschwankt habe. Die Gäste seien in Panik aus ihren Zimmern gerannt. Aus Angst vor weiteren Beben hätten Menschen in Ridgecrest die Nacht in Vorgärten oder auf Bürgersteigen verbracht, berichteten örtliche Medien.

Auch im 250 Kilometer entfernten Las Vegas im Nachbarstaat Nevada schreckte der Erdstoß auf. In der Casino-Stadt wurde ein Basketball-Spiel der NBA-Summer-League aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Bei einem Baseballspiel im Dodger Stadion von Los Angeles sprangen einige Zuschauer von ihren Sitzen auf, als das Stadion plötzlich zu wackeln begann. Das Spiel ging aber weiter. Los Angeles, rund 200 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt, blieb nach Angaben der Behörden von Schäden verschont.

Eine Nachrichtensprecherin duckte sich während einer Livesendung unter einen Tisch, als das Beben das TV-Studio erschütterte. "Wir erleben ein sehr starkes Beben. (...) Ich denke, wir müssen unter den Schreibtisch", sagte Sara Donchey vom Sender CBS Los Angeles zu ihrem Co-Moderator, während sie sich an ihn klammerte. Dann rutschte sie von ihrem Stuhl und unter den Schreibtisch.

Weitere Erdbeben seien wahrscheinlich, warnte Seismologin Lucy Jones von der Erdbebenwarte USGS. "Es handelt sich um eine Serie von Erdbeben, sie geht weiter", sagte Jones vor Journalisten. Dass ein noch stärkeres Beben folgen werde, sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.

Auf der Webseite der USGS-Behörde können Menschen angeben, ob sie einen Erdstoß wahrgenommen haben. Nach dem Beben am Freitag gingen aus einem weiten Umkreis 27.000 Reaktionen ein, darunter aus Phoenix in Arizona, Reno im nördlichen Nevada und aus dem südlichen Grenzgebiet zu Mexiko.

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