Spontaner Besuch: Das große Panikputzen

Spontan kündigt sich Besuch an. Nicht bei jedem ist die Wohnung dafür jederzeit bereit. Wie man in nur 30 Minuten Ordnung schafft – oder wenigstens den Anschein von Sauberkeit erweckt.
Rosemarie Vielreicher |
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Das bisserl Chaos: Einen selbst stört es ja nicht, aber wenn sich dann plötzlich Gäste anmelden, muss schnell aufgeräumt werden.
imago, dpa Das bisserl Chaos: Einen selbst stört es ja nicht, aber wenn sich dann plötzlich Gäste anmelden, muss schnell aufgeräumt werden.

München - Staubwuckerl in der Ecke, eine schmutzige Socke auf dem Boden (Wo ist eigentlich die zweite?), dreckige Tassen in der Spüle – auf gut Bairisch: A bisserl ausschauen tut’s halt. Das wäre alles nicht so dramatisch, wenn sich nicht spontan eine Bekannte, ein Kollege oder gar die Schwiegermutter angekündigt hätte.

Halleluja! In 30 Minuten muss aufgeräumt sein – kann das klappen? Die Experten von Helpling, der Online-Vermittlungsplattform für Reinigungskräfte, sagen: Ja. Zumindest kann man seine vier Wände mit ein paar Tipps und Tricks in einer halben Stunde so aussehen lassen, als wäre es ordentlich.

Denn so ehrlich muss man dann doch sein, gibt Helpling zu: "Egal, wie schnell Sie sind – in 30 Minuten werden Sie Ihre Wohnung nicht blitzeblank bekommen." Deswegen lautet der Rat der Putzexperten: "Rufen Sie sich vor Augen, worauf Ihre Gäste achten könnten und richten Sie den Fokus auf diese Stellen."

Los geht’s mit dem Panikputzen im Minutentakt...

1. Minute
Lüften! Zuerst wird stoßgelüftet für etwa fünf bis zehn Minuten. Denn Ordnung fängt schon beim Geruch in der Wohnung an. "Riecht es nach dem letzten Mittagessen, fühlt sich keiner wohl", so die Experten der Plattform. Schlechte Luft kann auch vom Müll kommen. Deswegen den Beutel direkt zuschnüren und am Ende der Aufräumaktion nach draußen bringen.

2. bis 4. Minute
Toilette, Spiegel und Waschbecken Im nächsten Schritt wird das Badezimmer erst einmal grob auf Vordermann gebracht. Zunächst kommt Sanitärreiniger in die Toilette – in der kurzen Einwirkzeit kann man dann schon mal den Spiegel mit Glasreiniger abwischen. Anschließend fährt man mit demselben Tuch auch gleich übers Waschbecken. Was Gästen im Badezimmer meist besonders (negativ) auffällt: Zahnpasta- und Wasserflecken und Haare. Also weg damit! Dann noch schnell letzte Spuren in der Toilette beseitigen, den Deckel herunterklappen und spülen.

5. bis 6. Minute
Vom Wasserhahn bis zum Gästehandtuch Nach dem Groben kommt das Detail: "Polieren Sie zuerst den Wasserhahn mit einem zweiten Mikrofasertuch und fahren anschließend über die restlichen Oberflächen wie Mülleimer und Toilettendeckel." Was auch nicht fehlen darf: ein frisches Gästehandtuch.

7. bis 9. Minute
Chaos im Vorbeigehen beseitigen Die goldene Regel beim Stress-Putz: keine unnötigen Wege gehen. "Klemmen Sie sich also den leeren Wäschekorb unter den Arm und füllen ihn mit herumliegenden Socken, leeren Gläsern oder Ladekabeln." Und wohin danach mit den Sachen? Sauber ins Regal sortieren oder in den Schrank klappt in der Hektik oftmals nicht. Deswegen rät Helpling: "Stellen Sie den Korb einfach in einen Raum, den Ihre Gäste nicht zu sehen bekommen – oder verstecken ihn einfach unter dem Bett." Übrigens: Jetzt ist genug gelüftet.

10. bis 16. Minute
Die Küche - hier widmet man sich zuerst dem Herd. Verkrustungen und Essensreste weicht man mit Wasser und Spülmittel ein. Dann entfernt man den Schmutz mit einem feuchten Schwamm und poliert mit einem Geschirrtuch nach. Wenn sich zu viel Geschirr in der Spüle türmt und es zeitlich zu knapp wird, wendet Helpling einen einfachen Trick an, der dreckige Tassen und Teller zwar nicht verschwinden lässt, aber zumindest einen sauberen Eindruck vortäuscht: "Schieben Sie das Geschirr in den Ofen, ein sauberes Tuch vorhängen – und ab in den nächsten Raum!"

17. bis 18. Minute
Der Flur - er ist der erste Raum, den die Gäste sehen. Ein Schuh- und Jackenchaos sowie ein sandiger Boden machen einen schlechten Eindruck. Also gilt: "Räumen Sie unbenutzte Jacken, Mäntel oder Schuhe in den Kleiderschrank." Den Fußläufer noch schnell ausschütteln, schon wirkt es aufgeräumter.

19. bis 24. Minute
Das Wohnzimmer - die Experten sagen: Die Couch zieht in der Regel am meisten Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufgaben hier: Kissen aufschütteln und die Tagesdecke zusammenlegen. Extra-Tipp: "Stapeln Sie Zeitschriften und Bücher akkurat übereinander. Klare Linien strahlen augenblicklich Ordnung und Ruhe aus."

25. bis 30. Minute
Die Böden - gut gesaugt ist halb gewischt: Für feuchtes Wischen bleibt keine Zeit. Deswegen gilt: Saugen reicht aus und zwar nur in den Räumen, die der Besuch zu Gesicht bekommt. Wie man auch hier Sauberkeit vortäuschen kann: "Achten Sie besonders auf den Staub in den Ecken." Denn die Gäste werden denken: Wenn nicht einmal dort Staubwuckerl zu finden sind, muss es überall in der Wohnung ordentlich sein. Kleine Erinnerung: Müll rausbringen nicht vergessen.

Noch wenige Sekunden
Es klingelt! Auf dem Weg zur Haustür noch schnell alle Türen wie etwa zum Schlafzimmer schließen – das wirkt ordentlicher. Und dann die wichtigste Aufgabe von allen: Die Tür öffnen und überhaupt nicht gestresst vom Turbo-Putzen ausschauen!

Diese Utensilien reichen aus

Das Aufräumen muss flott gehen. Viele Hilfsmittel braucht man dafür gar nicht, sagen zumindest die Experten von "Helpling". Sie empfehlen zwei Mikrofasertücher, einen Schwamm sowie einen Glas- und Sanitärreiniger. Und: einen leeren Wäschekorb für herumliegende Wäsche und mehr.

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