Spektakuläre Schläge gegen Koks-Mafia in Madrid und Marbella

Spanien wird zunehmend zum Einfallstor der Kokain-Mafia in Europa. Die Polizei hat im beliebten Urlaubsland alle Hände voll zu tun - und verzeichnet auch Erfolge. Zuletzt in einem Luxus-Badeort.
dpa |
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In Marbella treffen sich die Reichen und Schönen - aber auch die Drogenhändler. (Archivfoto)
In Marbella treffen sich die Reichen und Schönen - aber auch die Drogenhändler. (Archivfoto) © Federico Gambarini/dpa
Madrid

Die spanische Polizei hat der internationalen Kokain-Mafia innerhalb kurzer Zeit in Madrid und im Luxus-Badeort Marbella spektakuläre Schläge versetzt. Im "spanischen Saint Tropez" an der Costa del Sol sei eine internationale Bande mit Verbindungen zur niederländisch-marokkanischen "Mocro-Mafia" zerschlagen worden, teilte die Polizei mit. Dabei wurden fünf Menschen festgenommen und 873 Kilogramm Kokain beschlagnahmt.

Bei einem anderen Einsatz der Policía Nacional wurde zuvor in Madrid der Hells-Angels-Rocker Michael M. verhaftet, der von den USA wegen Mordes und Drogenhandels gesucht wird. Der 36-jährige Neuseeländer sei nach einer Party der Rockerbande in Spanien an einer Autobahnausfahrt dingfest gemacht worden. Er sei von der Justiz in Texas seit zwei Jahren per internationalem Haftbefehl gesucht worden und solle nun ausgeliefert werden, hieß es.

20.000 US-Dollar für die Ermordung eines Rivalen

Der Mann soll unter anderem in den Kauf von mehreren Hundert Kilogramm Kokain und anderen Drogen verwickelt sein. Zudem wird ihm vorgeworfen, 20.000 US-Dollar für die Ermordung eines Rivalen bezahlt zu haben. In den USA hätte er sich vor Gericht verantworten müssen, tauchte aber unter und hielt sich mutmaßlich mit falschen Papieren auch in der Slowakei und Frankreich auf.

Die in Marbella ausgehobene Bande soll derweil immer wieder große Mengen Kokain per Containerschiff aus Ecuador über den Hafen von Algeciras nach Spanien geschmuggelt haben. Die Festnahmen erfolgten laut Polizei im Parkhaus eines Einkaufszentrums, als die Verdächtigen die Drogen in einen Transporter umluden. Neben Kokain wurden Bargeld, Mobiltelefone und Luxusfahrzeuge sichergestellt. Gegen drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe seien internationale Haftbefehle erlassen worden, hieß es.

Spanien wird neues europäisches "Einfallstor" für Kokain

Spanien wird nach Behördenerkenntnissen zunehmend zum neuen und wichtigsten Einfallstor der Kokain-Mafia in Europa. Im beliebtesten Urlaubsland der Deutschen verdoppelte sich die beschlagnahmte Kokain-Menge 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf 118 Tonnen, wie das Innenministerium mitteilte. Vor nur fünf Jahren waren es 37 Tonnen. Zahlen für 2024 gibt es bisher nicht, ein weiterer deutlicher Anstieg gilt aber nach mehreren spektakulären Beschlagnahmungsaktionen in den vergangenen Monaten als sicher.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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