Soldat rast mit dem Auto in Menschenmenge – 13 Verletzte
BAD SALZUNGEN - Unglück in einer Kaserne in Thüringen: Ein 26-Jähriger fährt mit seinem Auto in eine Gruppe von Grundwehrdienstleistenden – 13 Personen werden verletzt. Der Grund war die Dunkelheit.
Bei einem schweren Unfall auf dem Gelände einer Bundeswehrkaserne in Bad Salzungen (Thüringen) sind am Montagmorgen 13 Soldaten verletzt worden – sieben davon schwer.
Nach den bisherigen Erkenntnissen war ein 26-jähriger Zeitsoldat aus Hessen in der Dämmerung in eine Gruppe Grundwehrdienstleistende gefahren. Schuld an dem Unfall war die Dunkelheit: Der Fahrer hatte seine Kameraden schlicht übersehen.
Plötzlich raste ein Auto in die Gruppe von Wehrdienstleistenden
Die Grundwehrdienstleistenden hatten sich nach Informationen der „Thüringer Allgemeinen“ vor der Waffenkammer versammelt. Sie sollten gerade auf einen nahe gelegenen Truppenübungsplatz abrücken, als sich das Unglück ereignete: Der 26-Jährige fuhr mit seinem Privatauto, einem blauen Mercedes, in die Gruppe der Grundwehrdienstleistenden.
Dabei wurden 13 Soldaten verletzt, sieben davon schwer. Drei von ihnen mussten mit Rettungshubschraubern in nahe Kliniken gebracht werden. Nach Bundeswehrangaben schwebten sie aber nicht in Lebensgefahr. Die Rettungskräfte waren mit 6 Notärzten, mehr als 25 Rettungsdienstkräften, drei Rettungshubschraubern und acht Rettungswagen im Einsatz.
Ob er zu schnell unterwegs war, ist bislang unklar – 30 km/h sind auf dem Gelände der Werratal-Kaserne erlaubt. Nach Angaben der Polizei stand der junge Mann auch nicht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. Den Angaben der Bundeswehr zufolge war der Zeitsoldat berechtigt, mit seinem Privatwagen auf dem Kasernengelände zu fahren.
Attentat und Amoklauf schließt die Bundeswehr aus
Die Bundeswehr schließt aus, dass es sich bei dem Unglück um eine Amokfahrt oder ein Attentat gehandelt hat. „Wir gehen davon aus, dass es ein Unfall ohne Absicht war“, sagte Oberstleutnant Philipp Leyde. „Dafür sprechen die Umstände.“
Der Fahrer konnte noch nicht vernommen werden – er stand noch Stunden nach dem Unglück unter Schock. Verletzt wurde er bei dem Unfall nicht. Die Kaserne, in der mehrere Hundert Soldaten stationiert sind, wurde nach dem Unfall weiträumig abgesperrt. Es ist nicht das erste Unglück auf dem Gelände: Bereits 2008 war die Kaserne Werratal in die Schlagzeilen geraten, als ein 18-jähriger Soldat Selbstmord beging und aus dem vierten Stock sprang.
Kasanobu Serdarov
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