Sohn wird Zeuge an Mord seiner Mutter
Hagen - Es ist ein ganz normaler Abend, an dem Ulrike S. mit ihrem Sohn telefoniert. Plötzlich beginnt die 48-Jährige um Hilfe zu rufen, dann bricht der Kontakt ab. Ihr ältester Sohn am anderen Ende der Leitung macht sich Sorgen, ruft die Polizei und fährt sofort zur Wohnung seiner Mutter im nordrhein-westfälischen Hagen.
Dort teilen ihm die Beamten Schreckliches mit: Er hat den Mord an seiner Mutter mitgehört. Als die Polizei am Tatort eintrifft, ist nichts mehr zu machen: Ulrike S. liegt erstochen auf ihrem Bett in der Vierzimmerwohnung im dritten Stock. Ihren 52-jährigen Lebensgefährten Mario J. finden Beamte leblos auf der Straße liegend. Er ist wohl direkt nach der Tat aus einem Fenster des Wohnhauses auf ein Baugerüst geklettert und in die Tiefe gesprungen. Er ist sofort tot.
20 Mal zugestochen
20 Mal soll er laut Polizei mit einem großen Küchenmesser auf seine Freundin eingestochen haben, bevor er sich auf die Straße stürzte. Wie eine Bekannte der Frau Medien berichtet, hatte das Paar seit Wochen Streit. Die vierfache Mutter fand es nicht in Ordnung, dass sie für eine Zeitarbeitsfirma schuftete, während ihr Lebensgefährte arbeitslos war. Der Mann habe sich auch nicht ernsthaft um Arbeit bemüht, sagt die Freundin.
Ulrike S. habe ihr erzählt, dass sie sich trennen will und er aus der Wohnung ausziehen soll. Wohl deshalb eskaliert der Streit, der für beide Partner tödlich endet. Ulrike S. hinterlässt neben ihrem erwachsenen Sohn, der alles mitanhören musste, einen weiteren, 16-jährigen Sohn und zwei Töchter.
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