So scharf kann Fernsehen sein: die AZ über die neuen TV-Formate

Plasma, LCD, LED, Backlight und Blu-ray: Ein AZ-Wegweiser durch den Dschungel der TV-Formate - von der Technik bis zur Bildschirmgröße.
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Kleine beim Fernsehen (Symbolbild). Bei dem Unfall in Rosenheim fiel ein Fernseher auf ein Einjähriges.
dpa Kleine beim Fernsehen (Symbolbild). Bei dem Unfall in Rosenheim fiel ein Fernseher auf ein Einjähriges.

Plasma, LCD, LED, Backlight und Blu-ray: Ein AZ-Wegweiser durch den Dschungel der TV-Formate - von der Technik bis zur Bildschirmgröße.

Unter tausenden von Christbäumen wird auch in diesem Jahr ein neues TV-Gerät stehen. Doch noch selten war die Kaufentscheidung für das Christkind so schwer. LED, LCD, Backlight, Bluray, 3D, WWW – nicht nur die Abkürzungen sind verwirrend, sondern auch die Techniken, Eigenschaften und Möglichkeiten, die sich hinter ihnen verbergen. Sehr unterschiedlich sind die Preisspannen und die Größen der Bildschirme.

Sogar wenn man sich in einem Fachgeschäft oder einem Großmarkt beraten lässt, bleibt der Dschungel oft undurchdringlich – weil viele Verkäufer zu viel Grundwissen voraussetzen. Deswegen sollten Sie sich vor dem Einkaufsbummel über fünf Fragen klar werden: Wie viel will ich ausgeben? Wie groß soll das Gerät sein? Welche Technik darf es sein? Welche zusätzliche Ausstattung benötige ich? Will ich dreidimensionales Fernsehen? Die AZ gibt Ihnen die wichtigsten Informationen zu jeder dieser Kategorien.

Die Technik: Wenigstens der Trend ist deutlich: Plasma ist out, nur drei Hersteller bieten die Technik an, die noch vor wenigen Jahren als das Non-Plus-Ultra galt. Dominiert wird der Markt von der herkömmlichen LCD-Technik, bei der Leuchtstoffröhren für hell strahlende Bilder sorgen. Doch stark im Kommen ist LED. Bei ihm sorgen stattdessen Leuchtdioden für die notwendige Beleuchtung des LC-Displays. Wenn diese hinter den bilderzeugenden Flüssigkristallelemente angeordnet sind, spricht man von Backlight. Damit werden die Farben leuchtender die Kontraste kräftiger. Allerdings, so Stiftung Warentest, ist LED kein automatischer Garant für bessere Qualität und bringt oft Einbußen beim Klang. Und teuer ist’s obendrein: Bei vergleichbaren Geräten liegt der Unterschied mit und ohne LED bei rund 500 Euro. Bei einer dritten LCD–Variante setzt Sharp auf die Quattron–Technik. Bei ihr besteht jeder einzelne Bildpunkt (Pixel) nicht nur aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau, sondern auch noch aus Gelb – was alle Farben noch intensiver machen soll.

Die Kosten: Die Preisspannen sind riesig. Beispiel: Die aktuellen Angebote eines Discounters. Dort kostet das billigste TV-Gerät 799 Euro, das teuerste 3999 Euro. Doch auch diesen Summen sind weder nach oben noch nach unten Grenzen gesetzt. Überlegen Sie also zuerst, wie viel Ihnen das Glotzen wert ist. Setzen Sie sich eine Höchstsumme fest und suchen Sie dann nur noch in der entsprechenden Kategorie. Laut chip.de gibt es kleinere (32 Zoll), gute, ausreichend ausgestattete Geräte auch schon für 500 Euro. Die Stiftung Warentest warnt allerdings vor Billigware. Weil bei Modellen mit klassischer Technik und ohne 3D-Fähigkeit ein Preiskampf tobt, läuft man Gefahr, dass sich ein vermeintliches Schnäppchen als minderwertiges Gerät entpuppt. Für rund 4000 Euro gibt’s Heimkino vom Feinsten: Bildschirmdiagonale 58 Zoll, echtes Kinoformat 21:9, Bluray- und 3D-fähig.

Die Ausstattung: Damit Sie mit Ihrem TV-Gerät tatsächlich die von den Sendern gelieferten, hochauflösenden Bilder genießen können, sollten Sie auf das Logo „HD-Ready 1090p“ achten, empfehlen die Experten von chip.online. Früher hieß das „Full HD“. Auch die Schnittstellen sind wichtig: So sollten mindestens vier HDMI-Buchsen vorhanden sein, damit Blu-ray-Disc oder DVD-Player, Spielekonsole und externer HD-Satelliten- oder HD-Kabelreceiver Anschluss finden. Ein weites Feld ist der Internetzugang per TV-Gerät. Sie können bestimmte Inhalte über ihr Netzwerk auf den Fernseher übertragen – wenn er über einen so genannten [HERVORHTEXT]Streaming-Client verfügt. Der wird per Ethernet-Buchse ans Netzwerk angeschlossen. Bei teueren Geräten geht das auch kabellos per WLAN. Alternativ können Sie WLAN auch per USB-WLAN-Stick nachrüsten – sofern Ihr Fernsehgerät über den entsprechenden Anschluss verfügt.

Was 3D bringt: Der Kino-Film „Avatar“ löste eine wahre Euphorie aus – und der Markt wurde von 3D-Fernsehern überschwemmt. Doch der Boom ebbt ab, zu vieles liegt noch im Argen. So viel, dass die Stiftung Warentest vom Kauf abrät: „Wer sich heute zurückhält, kauft sich morgen möglicherweise das bessere Fernsehgerät.“ Morgen, das könnte im Jahr 2014 sein, zur Fußball-WM. Die Stiftung nennt auch die Nachteile: Die 3D-TV-Technik steckt noch in den Kinderschuhen. Zuschauer ermüden schnell oder werden schnell von Unwohlsein befallen. Die Preise sind noch sehr hoch, die nötigen Brillen kosten rund 100 Euro. Doch vor allem: Es gibt in den Regalen noch kaum 3D-Filme. Und die Fernsehsender halten sich noch deutlich zurück. Ein Regelbetrieb ist nicht absehbar, nur ausgewählte Spielfilme und Sportereignisse sollen in absehbarer Zeit dreidimensional ausgestrahlt werden. Die Stiftung Warentest rät: „Fernsehen in 3D ist kein echter Kaufgrund. Gehen Sie lieber ins Kino!“

Die Bildschirm-Größe: Sie tauchen wieder vermehrt in den Regalen auf: Kleinbild-Fernseher mit Bilddiagonalen von zum Beispiel 66 Zentimetern (27 Zoll). Dank aktueller Technik (hochauflösendes HDTV) bieten sie verblüffend guten Sehgenuss und sind besonders geeignet als Zweit-TV oder in kleinen Wohnzimmern. Am häufigsten gekauft werden TV-Geräte zwischen 35 und 40 Zoll (77 bis 100 Zentimeter) . Übrigens: Ein Zoll entspricht rund 2,5 Zentimetern. Die Abmessungen reichen bis zu 60 Zoll, also einer Diagonale von 1,5 Meter. Dazu benötigt man natürlich die entsprechende freie Fläche im Wohnzimmer. Abmessen sollten Sie auch den möglichen Abstand zwischen Sitzgelegenheit und Fernsehgerät. Er sollte, so empfiehlt chip.online, zum Beispiel bei 40-Zoll-Geräten rund 2,50 Meter betragen, bei 60-Zöllern dann schon 3,80 Meter. Wer es übrigens noch größer will, kann das Bild via Beamer auf eine Leinwand oder eine glatte, weiße Wand projizieren.

Michael Heinrich

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