So reagieren die Fußball-Fans: Spiel der Hormone

Endlich geht es los, der Ball rollt wieder. Alle sind glücklich - und Gesundheitsexperten haben untersucht, wie der Fan auf die Spiele körperlich reagiert.
von  Abendzeitung
Illustration
Illustration © Rauchensteiner/Augenklick

Endlich geht es los, der Ball rollt wieder. Alle sind glücklich - und Gesundheitsexperten haben untersucht, wie der Fan auf die Spiele körperlich reagiert.

Endlich! Fünf Wochen nach der Fußball-Weltmeisterschaft startet heute die Bundesliga. Moderiert wird die Auftaktpartie zwischen Meister FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg (ARD, 20.15 Uhr) von Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl. Kommentiert wird die Begegnung von Steffen Simon.

Bei den Übertragungen ändert sich für Fußballfans in der kommenden Spielzeit nichts. Der Spieltag bleibt weiterhin stark zersplittert.

Was aber mit den Fußballfans im Stadion (und abgemildert vor dem Fernseher) geschieht, haben die Gesundheitsspezialisten der Central Krankenversicherung zusammengetragen. In den 90 Minuten werden regelrechte Hormon- Cocktails ausgeschüttet. Die hormonelle Spannungskurve beim Fußball:

Vor dem Spiel: Vorfreude und innerliche Anspannung sind Grundvoraussetzungen dafür, dass die hormonelle Spannungskurve in Schwung kommt. Zuerst fließt Adrenalin. Der wohl bekannteste Neurotransmitter sorgt für die nötige nervliche Belastbarkeit, baut Angst ab und mobilisiert die körpereigene Energie.

Anstoß: Der Dopaminspiegel sinkt wieder ab, in den Fankurven wird es ruhig. Adrenalin ist zurück. Ins Spiel kommt zudem Serotonin, es beruhigt, steigert das positive Denken und sorgt dafür, dass Mann von anderen Menschen als Führungspersönlichkeit wahrgenommen wird.

Führungstor: Endlich ist Endorphin an der Reihe, das „körpereigene Opiat“ macht nicht nur glücklich, sondern regelrecht euphorisch. Es vermittelt zudem ein tiefes Harmonieempfinden. Ist die Mimik der Fans in Trance verklärt, fließt erneut Dopamin. Das Belohnungs- Hormon beeinflusst Bewegungen und lässt die Gesichtszüge beben.

Gegentor: Wieder wird Adrenalin benötigt, damit die Nerven halten. Mann ist urplötzlich wachsamer für das, was auf dem Spielfeld geschieht. In dieser Phase pumpt der Körper zudem Acetylcholin, das kognitive Prozesse steuert (nachdenken, wie das Spiel noch zu retten ist!) und den Fan klar, scharf und objektiv denken lässt.

Gewonnen: Das Euphorie- Hormon Endorphin ist zurück. Es setzt das Schmerzempfinden herab, blaue Flecken, die in Jubelarien entstehen, werden nicht bemerkt. Wichtig auch, der Testosteronspiegel der Anhängerschaft steigt an, was Stärke, Ausdauer und sexuelle Erregung auslöst.

Verloren: Die Testosteronmenge imBlut fällt ab, ebenso der Adrenalinspiegel. Ein weiterer Neurotransmitter – GABA (Gama-Aminobuttersäure) – hat Premiere. Das natürliche Beruhigungsmittel wirkt dämpfend, löst Spannungen und Angst.

Etwas weltfremd hingegen wirken die Ernährungstipps der Gesundheitsexperten: Sie raten von Bier und Stadionwurst ab und empfehlen Vollkornbrot, Käse, Fisch, fettarmes Fleisch und Bananen, um den 90-minütigen Gefühlstaumel auszuhalten.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.