So mobil sind die Deutschen
Werden wir etwa zur Radl-Republik? Und wie viele Menschen zieht es eigentlich weg aus ihrer Heimat? Die Antworten der Statistiker für 2015.
München - Unterwegs, auf Achse, in Bewegung. Mobil sein eben. Aber ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Neue gesammelte Daten des statistischen Bundesamtes zeigen: Der Begriff Mobilität hat ziemlich viele Facetten.
Wie etwa: Wie kommen die meisten Deutschen eigentlich von A nach B? Wer bleibt in seiner Heimat und wer zieht weg? Und für die Jüngeren heißt mobil sein natürlich auch: unterwegs sein und trotzdem Internetverbindung haben. Am besten rund um die Uhr. Die Statistiker haben deswegen in ihrem gestern in Berlin vorgestellten Jahrbuch 2015 einen Rundumschlag zum Thema „So mobil sind die Deutschen“ gemacht.
Hier die interessantesten Zahlen im Überblick:
PFIAT DI, HEIMAT! Das haben sich im Jahr 2013 mehr als eine Million Menschen gedacht. Sie sind in ein anderes Bundesland gezogen. Am beliebtesten: Bayern, Berlin und Schleswig-Holstein. Während es 14 000 Bürger nach Bayern zog, verlor Nordrhein-Westfalen 17 000 Einwohner durch Wegzug. Und 140 300 Deutsche wanderten gleich ganz aus. Bei den Menschen, die keinen deutschen Pass haben, kehrten 657 600 Deutschland den Rücken.
RADL VERSUS AUTO: Strampeln statt kuppeln: Die Daten des statistischen Bundesamtes zeigen für 2014: 81 Prozent der Haushalte in Deutschland hatten mindestens ein Fahrrad im Keller oder in der Garage. Dagegen nur 77 Prozent ein Auto. Aber: Trotzdem bleibt das wichtigste Verkehrsmittel das Auto. Zwei Drittel (66 Prozent) nehmen den Wagen für den Weg ins Büro, nur 14 Prozent nutzen dafür öffentliche Verkehrsmittel. Und noch weniger nehmen das Fahrrad: neun Prozent.
SCHLUSS MIT MOBILITÄT: Das hieß es 2013 für 94 000 Bürger in Deutschland. Sie mussten unfreiwillig aufs Radl umsteigen, denn ihnen wurde der Führerschein entzogen. UNI IM AUSLAND Viele junge Menschen zieht es vor allem in ihren Studienjahren weg ins Ausland. Und wohin gehen die meisten? Laut der Statistik sind es unsere Nachbarländer, die recht beliebt sind. Die Hälfte der Studenten ging entweder nach Österreich (23 Prozent), in die Niederlande (18 Prozent) oder in die Schweiz (zehn Prozent).
MOBILES INTERNET: Zuhause vor dem Laptop sitzen und im Internet stöbern? Nein. Das machen die meisten mittlerweile von unterwegs. Der Anteil der Internetnutzer, die mobil ins Internet gehen, lag 2014 bei 63 Prozent. Über die Hälfte (55 Prozent) nutzten dafür ein Mobiltelefon.
UND LEIDER NICHT MOBIL ... Für eine Woche mal raus aus dem Alltag – das hat leider für jedes fünfte Paar mit Kindern in Deutschland 2013 nicht geklappt. Sie konnten sich keine Woche Sonne, Meer, Strand leisten. Der Grund: zu wenig Geld.
- Themen: