So feierte der Papst die Christmette im Petersdom
Rom/Bethlehem – Papst Benedikt XVI. hat zu Weihnachten für Frieden im Nahen Osten gebetet. „Beten wir in dieser Stunde für die Menschen, die heute dort leben und leiden“, sagte das Oberhaupt der Katholischen Kirche am Montagabend bei der traditionellen Christmette im Petersdom in Rom.
„Beten wir darum, dass Israelis und Palästinenser im Frieden des einen Gottes und in Freiheit ihr Leben entfalten können.“ Zugleich rief Benedikt zu einem Ende der Gewalt in der ganzen Region auf. „Beten wir auch für die umliegenden Länder, für den Libanon, für Syrien, den Irak und so fort: dass dort Friede werde“, sagte der Papst. „Dass die Christen in diesen Ländern des Ursprungs unseres Glaubens dort ihr Zuhause behalten können, dass Christen und Muslime im Frieden Gottes miteinander ihre Länder aufbauen.“
Zudem rief Benedikt die Menschen zur Abkehr von Materialismus und Ich-Bezogenheit auf. „Je schneller wir uns bewegen können, je zeitsparender unsere Geräte werden, desto weniger Zeit haben wir“, sagte er. Das betreffe auch unser Denken und Fühlen. „Wir sind mit uns selbst vollgestellt, so dass kein Raum für Gott bleibt. Und deshalb gibt es auch keinen Raum für die anderen, für die Kinder, für die Armen und Fremden.“
Tausende Gläubige begrüßten den Papst, als er zwei Stunden vor Mitternacht für die traditionelle Feier zur Geburt Jesus Christus in die Basilika einzog. Auch auf dem Petersplatz versammelten sich zahlreiche Menschen. Der 85-Jährige fuhr wie im Vorjahr auf einer rollenden Plattform mit Haltestange im Mittelgang zum Altar. Dort zelebrierten mit ihm rund 30 Kardinäle die Messe, die in etwa 60 Länder der Welt und live im Internet übertragen wurde. Die Christmette war wie in den Vorjahren früher als sonst angesetzt, um dem Pontifex mehr Ruhe vor der Weihnachtsbotschaft und dem Segen „Urbi et Orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis – am Dienstagmittag zu gönnen.