So feiert die Welt das neue Jahr
Berlin - Überwiegend friedlich haben Millionen Menschen in Deutschland ins neue Jahr gefeiert. In fast allen größeren Städten sprach die Polizei am Dienstag von einem relativ entspannten Verlauf der Silvesterfeiern. Trotzdem gab es zahlreiche Verletzte bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern und zum Teil hohe Sachschäden bei Bränden. Im Berliner Stadtteil Kreuzberg stürzte eine junge Frau bei einem Unfall von einer Dachterrasse in den Tod.
Die größte Silvesterparty fand am Brandenburger Tor in Berlin statt, die Veranstalter sprachen von mehr als einer Million Besucher. Bands und Musiker wie Bonnie Tyler, Glasperlenspiel, Stanfour, Ewig, Jürgen Drews, die Hermes House Band und Kate Ryan heizten den Gästen ein. Kurz vor 24.00 Uhr tanzte die Menge unter Anleitung eines Trainers auf der Bühne den „Gangnam-Style“, den Tanz des südkoreanischen Rappers Psy.
Um Mitternacht erleuchtete eine knappe Viertelstunde lang ein Feuerwerk aus 6.000 Raketen den nächtlichen Himmel über Berlin. Musikalisch begleitet wurden die Minuten um den Jahreswechsel von der schwedischen Sängerin Loreen, gefolgt von den Pet Shop Boys, die ihren Hit „Go West“ interpretierten.
Nach Angaben der Polizei gab es keine größeren Zwischenfälle. Allerdings erlitten mehrere Personen beim Feuerwerken Verbrennungen oder Verstümmelungen, so wurden einem 27-Jährigen im Stadtteil Friedrichshain Zeigefinger und Daumen abgerissen. Die Feuerwehr rückte mehr als 600 Mal aus.
In Hamburg wurde die Feuerwehr in der Silvesternacht 1.076 mal zu Rettungseinsätzen gerufen. Ursache für Brände waren meist fehlgeleitete Feuerwerkskörper. Die Notaufnahmen mussten viele Patienten mit Verletzungen durch Knallkörper und zu viel Alkohol versorgen, wie ein Sprecher der Asklepios Kliniken mitteilte. Darunter war ein 14 Jahre alter Junge aus Niedersachsen, der durch einen Knaller schwere Augenverletzungen davontrug.
„Nicht so wilder“ Jahreswechsel in Stuttgart
Schaden in Millionenhöhe entstand bei einem Brand in Schopfheim im badischen Landkreis Lörrach: Eine Schreinerei und eine dazu gehörige Wohnung brannten am Neujahrsmorgen aus bislang ungeklärter Ursache aus. Verletzt wurde niemand. Die Ermittler schlossen Brandstiftung nicht aus.
Davon abgesehen verlief die Silvesternacht in Baden-Württemberg glimpflich, ein Polizeisprecher in Stuttgart sprach von einem „nicht so wilden“ Jahreswechsel.
Ähnlich äußerten sich die Einsatzkräfte in Bayern, in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Sachsen oder Thüringen. In Leipzig blieben die befürchteten Silvesterkrawalle aus, mit denen die Polizei vor allem im Szeneviertel Connewitz gerechnet hatte. Hier kam es nach Mitternacht zwar zu Zusammenstößen zwischen Polizei und 200 Demonstranten, bei denen auch Steine flogen. Weil die Polizei größere Ausschreitungen erwartet hatte, waren fünf Hundertschaften im Einsatz.
Bereits siebeneinhalb Stunden vor dem Jahreswechsel läuteten fast 5.000 Besucher an Rügens Kap Arkona mit einem 16-minütigen Höhenfeuerwerk den Silvesterabend ein.