So arbeiten die Deutschen

Geregelte Arbeitszeiten von neun bis fünf - das war einmal. Immer mehr Menschen in Deutschland werkeln auch am Abend.
Verena Lehner |
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Sonntagsarbeit ist für Bäckereifachverkäuferinnen mittlerweile normal.
Sonntagsarbeit ist für Bäckereifachverkäuferinnen mittlerweile normal.

Arbeit am Abend und am Samstag: Für viele Selbstständige ist das Alltag, aber auch für immer mehr Angestellte ist das inzwischen normal.

Zwar ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 38,2 Stunden im Jahr 1992 auf 35,3 Stunden 2014 gesunken, wie das Statistische Bundesamt in seiner gestern vorgelegten Studie „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“ berichtet. Das liege allerdings allein daran, dass inzwischen deutlich über ein Viertel der Erwerbstätigen (28 Prozent) nur teilzeitbeschäftigt sind. Dieser Anteil hat sich seit 1992 verdoppelt (damals: 14 Prozent).

Stundenzahl

 

Jeder achte Vollzeit-Erwerbstätige arbeitet regelmäßig mehr als 48 Stunden in der Woche. Vor allem Selbstständige und Führungskräfte verbringen oft so viel Zeit im Job, dass ihre Arbeitszeit nach internationaler Konvention „überlang“ ist, wie die Statistiker betonen: „Dabei können zu lange Arbeitszeiten belastend sein, weil nicht genügend Zeit für das Privatleben zur Verfügung steht.“ Im Durchschnitt kann sich die Wochenarbeitszeit in Deutschland aber durchaus sehen lassen. Mit 35,3 Stunden verbringen die Deutschen vergleichsweise weniger Zeit im Beruf als Europäer mit durchschnittlich 37,2 Stunden.

 

Feierabend

 

Auch am Abend lassen viele Menschen den Job nicht ruhen. Inzwischen arbeitet gut ein Viertel der Erwerbstätigen (26 Prozent) regelmäßig in der Zeit von 18 bis 23 Uhr, wie die Statistiker herausfanden. „Im Jahr 1992 hatte der Anteil mit 15 Prozent auf einem deutlich niedrigeren Niveau gelegen.“ Das schränke nicht nur den Raum für private Aktivitäten wie Sport oder Kultur und für die Familie ein: „Abend- und Nachtarbeit können auch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen.“

 

Wochenende

 

Und auch an den Wochenenden stehen immer mehr Menschen hierzulande beruflich unter Strom. Der Anteil der Erwerbstätigen, die samstags arbeiten, stieg von 20 Prozent (1992) auf 26 Prozent (2014). Gleichzeitig stieg der Anteil der Sonntagsarbeiter von zehn auf 14 Prozent. Dazu habe vermutlich auch die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten beigetragen.

 

Krankenstand

 

Der Anteil der krank Gemeldeten ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. 2014 waren Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 9,5 Arbeitstage krank geschrieben. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl nahezu unverändert. 2007 gab es die niedrigsten Fehlzeiten seit 1992. Damals lag die durchschnittliche Zahl der Krankentage noch bei 12,8, bis zum Jahr 2007 sank sie auf 8,1 Tage. Dies ist ein Rückgang um 37 Prozent. Seit 2007 ist die Zahl der Krankentage wieder moderat angestiegen und schwankte seit dem Jahr 2010 um 9,5 Tage.

 

Urlaub

 

Was den Urlaub anbelangt, da sind die Deutschen eher weniger knauserig. Im Schnitt haben sie im vergangenen Jahr 31,3 Urlaubtage genossen. Das sind nahe genauso viele wie im Jahr 2014 und die Zahl liegt weit über dem deutschen Mindesturlaubsanspruch. Der beträgt für alle Arbeitnehmer mit einer Sechs-Tage-Woche 24 Tage pro Jahr. Tarifvertraglich sind aber meist höhere Urlaubsansprüche vereinbart. Deshalb haben die meisten mehr frei.

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