Snack-Test: So teuer kann der kleine Einkauf unterwegs werden

Autobahntankstelle, Autohof und Flughafen: Ein Autoclub hat die Preise für Cola, Schokoriegel & Co. verglichen. Mal wurden 13 Euro fällig. Mal mehr als das doppelte
München - Ob Ostern, Pfingsten oder Geschäftsreise: Auf langen Reisen ist ein Snack oft genau das richtige – eine Dose Cola als Erfrischung, ein Sekt für den nörgelnden Beifahrer oder ein paar Gummibären gegen Stau-Blues. Geht’s dann ans Bezahlen, kann der Appetit allerdings schnell vergehen – wenn der Preis aufleuchtet. Und für den 0,2-Piccolo 5,99 Euro fällig werden. Denn je nachdem, wo einen Hunger und Durst einholen, kann es richtig teuer werden, zeigt der Reise-Snack-Check vom Autoclub „Mobil in Deutschland e.V.“. Die AZ stellt die Ergebnisse zusammen.
So wurde getestet: Die Tester stoppten an insgesamt neun Reise-Stationen (Auto, Bahn, Flugzeug) und in einem Supermarkt und deckten sich mit zehn typischen Snacks ein – darunter Wasser, Kaffee, Gummibären und ein Sandwich. Für lange Autostrecken testeten sie eine Autobahnraststätte (Tank & Rast, A8 Augsburg), eine Autobahntankstelle (Agip, A9 Fürholzen) und einen Autohof (Euro Rast, A3 Hengersberg).
Im Münchner Stadtverkehr vergleichen die Tester die Preise in einer Markentankstelle (Aral, Mittlerer Ring) und einer freien Tankstelle (Allguth, Boschetsrieder Straße). Außerdem kauften sie in je einem Kiosk am Flughafen (Stuttgart) und am Münchner Bahnhof (Rubenbauer) ein – und an Bord eines Flugzeugs (Germanwings) und eines Zuges (ICE).
Am günstigsten war der Einkauf im Supermarkt mit 13 Euro. Gefolgt von der freien Tankstelle (18,40 Euro), dem Bahnhofskiosk (19,16 Euro) und der Markentankstelle (23,84 Euro). Am teuersten war der Einkauf an Bord des ICE – mit 29,41 Euro. Die teuren Preise seien aber beim Zug ebenso wie beim Flugzeug (28,07 Euro) nachvollziehbar, sagt Tester Philipp Sander. „Das hängt mit der Logistik zusammen und außerdem bekommt der Reisende seinen Snack am Platz serviert“, erklärt er.
Als nicht so komfortabel und „unverschämt teuer“ bewerten die Tester dagegen den Einkauf entlang der Autobahn. So kamen sowohl an der Autobahnraststätte als auch an der Autobahntankstelle jeweils mehr als 28 Euro zusammen. Absoluter Spitzenreiter: der Piccolo-Sekt für 5,99 Euro – im Supermarkt und im Bahnhofskiosk kostet er 2,49 Euro.
Für Reisende auf der Autobahn lohnt sich nach Ansicht der Tester ein kleiner Umweg zum Autohof („In der Regel drei bis acht Minuten“) – denn dort war der Einkauf knapp acht Euro günstiger. Hinzu kommt: „Dort sind im Schnitt die Spritpreise fünf bis zwölf Cent günstiger“, sagt Sander. Außerdem positiv erwähnt: Im Autohof Euro Rast war die Toilettennutzung kostenlos – im Gegensatz zu den meisten Tankstellen entlang der Autobahnen.
Sparen lässt sich auch beim Snacken auf einer Flugreise – wenn man die Getränke schon im Wartebereich des Flughafens kauft. Hier zahlten die Tester 1,55 Euro für ihre Cola – an Bord waren es später 3,30 Euro. Fürs Essen galt das allerdings nicht: Das Sandwich kostete an Bord zwar 90 Cent mehr – wurde aber von einer freundlichen Stewardess am Platz serviert. V. Assmann