Sky Deutschland geht selbstbewusst ins Ringen um die Fußball-Rechte

Sky Deutschland geht dank kräftig gestiegener Abo-Zahlen und einer weiteren Kapitalspitze selbstbewusst in das Ringen um die Übertragungsrechte für die Bundesliga.
dpa |
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Sky Deutschland hat 2011 rote Zahlen geschrieben. Auch in diesem Jahr wird das so bleiben. Dennoch frohlockt der Sender: Bei den Abo-Zahlen kommt man voran, eine weitere Geldspritze füllt die Taschen. Nun steht das harte Ringen um die Bundesliga-Rechte an.

München – Sky Deutschland geht dank kräftig gestiegener Abo-Zahlen und einer weiteren Kapitalspitze selbstbewusst in das Ringen um die Übertragungsrechte für die Bundesliga. Zwar schreibt der Sender nach wie vor rote Zahlen, doch der Kundenzuwachs sorgt für gute Laune. Nach einer weiteren Kapitalspritze ist der Konzern auch finanziell für den Bieterwettkampf gerüstet. „2011 erreichten wir eine Reihe wichtiger Meilensteine auf dem Weg in eine profitable Zukunft“, schreibt Sky-Chef Brian Sullivan im Geschäftsbericht, den der Konzern am Donnerstag veröffentlichte.

Da die Zahlen bereits seit Anfang Februar bekannt waren, sparte sich Sky die Pressekonferenz. Der Sender hatte im vergangenen Jahr erstmals die wichtige Marke von drei Millionen Abonnenten übersprungen. Dennoch stehen in den Büchern weiter Verluste. Unter dem Strich steht ein Minus von rund 277 Millionen Euro, das im Vergleich zum dicken Minus von 407,6 Millionen Euro 2010 aber deutlich geringer ausfiel. Der Umsatz wuchs um 17 Prozent auf 1,139 Milliarden Euro. Auch in diesem Jahr wird es keinen Gewinn geben.

Wichtiger aber: Unter dem Strich gewann Sky im vergangenen Jahr 359 000 zahlende Kunden hinzu. Zu danken ist das vor allem dem kräftigen Programmausbau, der enorm gesteigerten Werbung und einer wachsenden Beliebtheit des früheren Premiere. Vor allem darauf ist Sullivan stolz. Vergangenes Jahr haben sich nach Sky-Angaben 40 Prozent der Neukunden wegen einer Empfehlung von bestehenden Kunden - seien es Freunde, Kollegen oder der Kneipenwirt – für ein Abo entschieden. Ein hoher Wert für den lange extrem gebeutelten Sender.

Immerhin: für 2013 hat Sullivan zumindest operativ den Sprung in die Gewinnzone angekündigt. „Es ist aber noch viel zu tun“, wiederholt der Manager allerdings stets. Er weiß, wie viel Vertrauen das Unternehmen in den vergangenen Jahren durch vollmundige Versprechen bereits ramponiert hat. Sullivan setzt weiter auf den Ausbau des Programms, der Angebote und des Service. Dafür bekommt Sky zudem eine weitere Geldspritze von rund 300 Millionen Euro von Großaktionär Rupert Murdoch und seiner News Corp. Geld, dass Sullivan auch im Bieterkampf um die Bundesliga-Rechte gut gebrauchen kann.

In Richtung eines Rivalen machte Sullivan erst vor kurzem einen großen Schritt. Sky will der Deutschen Telekom eine mögliche Zusammenarbeit schmackhaft machen. Der Bezahlsender könne die TV-Plattformen von Telefonkonzernen und Kabelfirmen mit Inhalten beliefern, sagte Sullivan der „Financial Times Deutschland“. „Jeder, der an den Rechten interessiert ist, hat Optionen: Man kann sich wie wir selbst um die Rechte bewerben und das gleiche Risiko tragen oder mit uns zusammenarbeiten.“

Bis zum 2. April können die Bieter für die lukrativen Rechte der Saison 2013/14 bis zum Ende der Spielzeit 2016/17 in einer ersten Runde Angebote abgeben. Sullivan dürfte daran gelegen sein, ein teures Bieterrennen vor allem zwischen seinem Konzern und der Telekom zu verhindern. Für Sullivan jedenfalls zahlt sich die bisherige Bilanz seine Amtszeit aus. Der Manager verdiente inklusive langfristiger Bezüge 2011 rund 3,3 Millionen Euro, fast 300 000 Euro mehr als 2010, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.

 

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