Singende Straße in den Niederlanden: Freude und Folter zugleich

Was nach einem brandneuen Kinderbuch-Titel klingt, ist Realität: Als humorvolle Art zur Steigerung der Verkehrssicherheit in einem niederländischen Dorf angedacht, stößt die "singende Straße" bei Anwohnern auf Gegenwind.
von  jho
Wenn die Fahrbahnmarkierung "singt", gefällt das nicht automatisch jedem. (Symbolbild)
Wenn die Fahrbahnmarkierung "singt", gefällt das nicht automatisch jedem. (Symbolbild) © dpa

Jelsum - Wenn man durch das Dorf Jelsum im niederländischen Friesland fährt, findet man neben ganz normalen Straßenschildern auch ein etwas ungewöhnlicheres Schild: "Sie nähern sich einer singenden Straße".

Hierbei handelt es sich nicht um einen Scherz, denn wenig später folgt eine Strecke mit speziellen Rillen im Asphalt. Hält man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Kilometern pro Stunde, erklingt alsbald die friesische Hymne "De âlde Friezen". Die Idee hinter der Installation war vor allem die Verkehrssicherheit an dieser Stelle auf ungewöhnliche Art zu verbessern - und ganz nebenbei auch noch einen Beitrag zum Kulturjahr zu leisten.

Alle sind begeistert - bis auf die Anwohner.

Singende Straße: Anwohner sind genervt

Im Gegensatz zu Durchreisenden und Touristen sind die nämlich überhaupt nicht gut auf die Straße zu sprechen, die sogar schon als "seelische Folter" bezeichnet wurde. Mit einer solchen Reaktion hatten weder die Provinz Friesland, noch die zuständigen Behörden gerechnet - Verständnis wird aber dennoch aufgebracht.

Um die Bevölkerung wieder gnädig zu stimmen, wird die musikalische Untermalung während des Befahrens der Landstraße bereits Ende dieser Woche verstummen. Trotz Pluspunkten für Innovation, Ideenreichtum und Wirksamkeit gilt das 80.000 Euro-Experiment nun vor allem als eines: gescheitert.

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