Sieben Tipps für das perfekte Selfie
München - Facebook, Instagram und Co. sind die Selbstdarstellungsplattformen des digitalen Zeitalters - und Selfies die optische Visitenkarte. Da lassen sich auch die Stars nicht lumpen. Von Ellen DeGeneres und ihrer Hollywood-Riege bei den vergangenen Oscars, bis zu Box-Legende Muhammad Ali (72): Alle zücken das Smartphone und lichten sich in allen möglichen und unmöglichen Situationen ab. Wer den Promis nacheifern will, sollte sich aber besser nicht blamieren. Hier gibt es die sieben wichtigsten Tipps für das geglückte Selfie.
Das Motiv
Klar: Auf ein Selfie gehört zunächst der Fotograf selbst. Aber in 95 Prozent der Fälle ist auch ein Hintergrund erkennbar. Manchmal - etwa im Urlaub - ist er der Star. Dann sollte der Selfie-Schütze die Kamera etwas weiter entfernt halten und sich ein wenig an den Rand des Fotos rücken. Ansonsten gilt: Zu viel Hintergrund ist des Selfies Tod. Details aus der eigenen Wohnung lenken ab - oder verraten gar zu viel über den Sauberkeitsgrad des Eigenheims. Und Vorsicht: Unschuldige Passanten sollten nicht auf dem fremden Selfies zu erkennen sein. Es sei denn, es ist mal wieder englische Queen, die sich am "Photobomben" versucht.
Der Gesichtsausdruck
Weiter zum zweiten notwendigen Bestandteil des Selfies, dem Gesicht des Selbst-Porträtierten. Das sollte nicht nur ins beste Licht, sondern auch in die vorteilhafteste Mimik gesetzt werden. Lächeln und Blick vorab ausprobieren ist angesagt. Das "Duckface" ist übrigens passé und outet den Selfie-Schützen als "so 2012". Besser kommt ein schönes Lächeln. Oder, je nach Charakter, ein aufgeräumter, ernster Blick. Hauptsache ganz natürlich!
Der Abstand
Auch die richtige Distanz entscheidet: Wer sich das Smartphone zu nahe vor das Gesicht hält, erlaubt ungewollte Einblicke, die sonst eher nur Hautärzten oder Kosmetikerinnen zugestanden werden. Ein gutes Maß gibt der eigene Arm ab. Fast ausgestreckt, leicht angewinkelt - so kommt das Gesicht im passenden Maßstab in den Fokus.
Der Winkel
Auch wenn das Duckface out ist - in einem anderen Bereich steht die hohe Kunst des Selfie-Schießens noch auf dem Stand des Jahres 2010: Denn sich selbst knipst man am besten von leicht oben. Das macht die Augen größer, lässt jeden Anflug von Doppelkinn verschwinden und nutzt das Licht am besten. Schließlich sind Lichtquellen (ob Sonne oder Lampe) meist über dem Kopf des Selfie-Artisten befestigt. Zu betonen ist aber das "leicht" in "leicht von oben": Wer sich selbst aus der Vogelperspektive erwischt, bekommt meist kuriose Fotoergebnisse.
Die Haltung
Die meisten bisher beschriebenen Selfie-Varianten dürften zu schönen Gesichts-Porträts führen, möglicherweise inklusive Schultern und/oder Ausschnitt. Kein Zufall. Denn auch das Posen und Selbstablichten vor dem Spiegel hat seine hipsten Zeiten hinter sich. Wer trotzdem das Outfit des Tages dokumentieren will, kann sich mit einem kleinen Kniff optimal in Szene setzen: Denn wer sich nicht frontal, sondern mit einer leicht nach vorne gestellten Schulter ablichtet, wirkt schlanker. Und natürlich sieht es besser aus, aufrecht zu stehen.
Finger weg von Photoshop-Tricks!
Klar, beim Selfie geht es um Selbstdarstellung. Aber wer der Wirklichkeit softwaregestützt ein bisschen nachhelfen will, sollte sich mit der Materie auch auskennen. Denn wenn Laien an Photoshop oder Gimp rumspielen, ist das für Profis und Halbprofis schnell zu erkennen. Auch Promis von Kim Kardashian (34) über Britney Spears (33, "...Baby One More Time") bis zu Beyoncé (33) sind schon bei der Selfie-Manipulation aufgeflogen - aber vielleicht ja auch, weil alle drei Stars leicht vor der Generation der "digital natives" geboren wurden.
Keine Peinlichkeiten ins Netz!
...und wenn das Selfie dann allen ästhetischen Ansprüchen genügt, bleibt nur noch eine Warnung: Ein im Internet gepostetes Foto wirkt wie eine öffentliche Äußerung. Einmal in der Welt, ist es schwer zu tilgen. Deshalb sollten Selfie-Schützen mit ihrem Bild nur das über sich verraten, was sie auch bedenkenlos ihrem Chef, der Kassiererin im Supermarkt, der Polizei oder ihren Eltern erzählen würden. Per Selfie dokumentierter Drogenkonsum, parodistische Schmähfotos über Freunde und Bekannte, das kompromittierende Resumee eines durchzechten Abends in der WG-Küche - witzige Ideen, die besser auf der eigenen Festplatte bleiben.