Sex-Museum in Amsterdam, New York und Prag: Die frivolen Bilder
Nicht jedes Land ist so liberal, dass dort ein Sex-Museum stehen kann. Amsterdam hat sogar gleich drei frivole Museen auf engstem Raum. In New York kann man dafür auf Brüsten hüpfen. Sechs Museumstipps der erotischen Art:
Penis-Sitzbank
Sex-Museum, Amsterdam: Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hat dort eine Hommage-Vitrine. Direkt neben einer Sitzbank mit zwei übermannsgroßen Riesenpenissen. Es fällt einigermaßen schwer, sich auf Wildes Dokumentation zu konzentrieren, während andere Besucher auf den fleischfarbenen Hodensäcken nebenan Platz nehmen.
Man flaniert hier zwischen pornografischen Fotografien anno 1895, 50er-Jahre-Kondomen, erotischen Motiven auf China-Vasen, einer "Bouncing Betty" und einem Duoskop. Einige heben das Telefon ab, das unschuldig in einer Ecke herumsteht. Bei Anruf Sex: Wer den Hörer ans Ohr hält, sollte Dirty Talk mögen.
Stöhnende Frau Antje
Erotic Museum, Amsterdam: Nur wenige Straßen weiter radelt einem im Entree des rot erleuchteten Erotic Museums fröhlich stöhnend Frau Antje auf einem Fahrrad entgegen, ohne Gouda und Büstenhalter. Glücklicherweise auch hier: eine Puppe.
Selbst Sexarbeiter
Red Light Secrets, Amsterdam: Einmal im Fenster sitzen. Virtuell. Als würde man den eigenen Körper feilbieten. Ein Gefühl zwischen Scham und Gänsehaut. Möglich ist dieses Erlebnis im Red Lights Secret – Museum of Prostitution, ebenfalls in Amsterdam. Die Sexarbeiterbranche hautnah erleben, einen Blick hinter die Kulissen werfen, das lockt etliche Paare, Frauen- und Männergruppen täglich in das stets bis Mitternacht geöffnete Museum.
Antike Vibratoren
Sex Machines Museum, Prag: Das einzige Museum weltweit, das den Sexmaschinen gewidmet ist: So wirbt das 2002 eröffnete Prager Museum auf seiner Internetseite. Nur was genau ist eigentlich eine Sexmaschine? Knapp 300 Exponate später weiß man: Alles, was Menschen sich zwecks Stimulation zusammengebastelt haben. Von antiken Vibratoren bis zu voyeuristischen Nachttöpfen. Obendrein – als Zugabe zu den libidinösen Objekten – gibt es schwarz-weiße Schmuddelfilmchen in einem kleinen Kinosaal.
Busen-Hüpfburg
Museum of Sex, New York: Dieses Museum ist nichts für den Sonntagsausflug mit der Großmutter. Zumindest nicht der Teil mit der Busen-Hüpfburg. Die anderen Ausstellungsobjekte des 2002 eröffneten Museums – lebensgroße Gummipuppen, kopulierende Tiere, Comics zu Donald Ducks Sexleben – kommen da beinahe langweilig daher. Im Eingangsbereich gibt es Geschlechtsteil-Pasta, Gleitcremes und essbare Unterwäsche.
Erotische Kunst
Erotic Art Museum, Hamburg: Eröffnet 1992, gilt die ursprüngliche Sammlung nach Umzügen, Schließung im Jahr 2007 und einem Rechtsstreit zwischen Museumsgründer und Immobilienbesitzer heute als verschwunden. Die Sammlung umfasste mehr als 1.000 Werke unter anderem von Pablo Picasso und Keith Haring. Erst im April wurde das Erotic Art Museum in der Bernhard-Nocht-Straße wiedereröffnet. Nun bereichert es erneut den Kiez als Ort für internationale erotische Kunst mit engem Bezug zu Künstlern aus Sankt Pauli.
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