SEK-Einsatz in Freiburg! Mann verschanzt sich in Imbiß
Ein bewaffneter Mann, der sich in Freiburg stundenlang mit zwölf Menschen in einem Schnellimbiß verschanzt hatte, hält die Polizei in Atem. Ein Verdächtiger ist festgenommen worden.
Freiburg – Ein mutmaßlich bewaffneter Mann hat sich am Donnerstagabend in Freiburg in einem Schnellimbiss verschanzt und mit Waffengewalt gedroht. In dem Imbiss in einem Industriegebiet seien bis zu zwölf weitere Menschen, die sich aber nach Einschätzung der Polizei „freiwillig“ dort aufhielten. Es handele sich um Freunde und Bekannte, die den 36-Jährigen unterstützten.
Die Polizei hat am frühen Freitagmorgen einen Mann festgenommen. SEK-Spezialkräfte führten einen Mann in Handschellen ab. Er befinde sich „in der Obhut der Polizei“ und werde vernommen, sagte ein Sprecher am Freitag. Zur Identität des Manns wollte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Der Mann hatte zuvor das Gebäude verlassen und war von der Polizei in geschnappt worden. Es handle sich bei dem Festgenommen aber nicht um den Täter, gab die Polizei später bekannt.
"Wir haben keine Geiselnahme“, dementierte ein Polizeisprecher vor Ort anders lautende Berichte. Es gebe aber eine „Bedrohungslage“, da der Kurde einen „kriminellen Hintergrund“ habe und unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Betäubungsmittelrecht „polizeibekannt“ sei. Der mutmaßliche Täter gilt laut Polizei als gewalttätig. Er sei in einem „emotionalen Ausnahmezustand“, sagte der Sprecher.
Die Polizei löste einen Großeinsatz aus. Der Imbiss im Stadtteil Zähringen wurde weiträumig abgeriegelt. Spezialkräfte der Polizei sowie Feuerwehr und Rettungskräfte waren vor Ort. Verhandlungsexperten führten über mehrere Stunden Telefongespräche mit dem Mann, um ihn umzustimmen.
Der Kurde sei am Donnerstag „unentschuldigt einem Gerichtstermin ferngeblieben“ und habe „offenbar mit Konsequenzen gerechnet“, sagte der Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Vor Gericht sollte er sich wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelrecht verantworten. Am Abend habe er dann telefonisch gedroht, „zu allem entschlossen“ zu sein: Ihm sei „alles egal“, soll er gesagt haben. Laut Polizei könnte er bewaffnet sein und auch eine „gefährliche Substanz“, womöglich Benzin, bei sich haben.