«Second Life» kontert Googles «Lively»

Das ging aber schnell. Nur einen Tag nach dem Launch von Googles «Lively» überrascht Linden Lab mit einem Novum aus dem zuletzt dahinsiechenden «Second Life»: Avatare sollen nun die geschlossene Welt verlassen können.
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Wie im echten Leben: Figuren aus Googles 'Lively'
AP Wie im echten Leben: Figuren aus Googles 'Lively'

Das ging aber schnell. Nur einen Tag nach dem Launch von Googles «Lively» überrascht Linden Lab mit einem Novum aus dem zuletzt dahinsiechenden «Second Life»: Avatare sollen nun die geschlossene Welt verlassen können.

In die virtuellen Welten im Internet ist Bewegung gekommen. Nach dem Pionier Linden Lab hat auch Google einen Internet-Dienst veröffentlicht und tritt mit «Lively» direkt in Konkurrenz zu dem einst sehr populären «Second Life». Nahezu zeitgleich machte Linden Lab eine Ankündigung, die wiederum dem Google-Dienst den ersten Wind aus den Segeln nehmen könnte. Gemeinsam mit IBM sei es gelungen, eine virtuelle Figur (Avatar) zwischen verschiedenen Plattformen zu «teleportieren», teilte das Unternehmen am Dienstag in San Francisco mit. Damit könnten die digitalen Bewohner erstmals nahtlos von einer Welt in eine andere wechseln.

In einem ersten gemeinsamen Entwicklungs-Projekt mit dem IT-Dienstleister IBM sei damit ein großer «Meilenstein im Bereich der Zusammenschaltung von virtuellen Welten» gelungen, hieß es. Bislang bildeten «Second Life» und die in ihr gestalteten Objekte und Avatare eine geschlossene Welt. Den Entwicklern sei es nun gelungen, Avatare aus dem Computernetz von «Second Life» über eine offene Schnittstelle auf einen anderen Server (OpenSim World Server) zu transferieren. Bewohner von «Second Life» könnten damit zwischen den Welten wechseln, «wie man heute im Internet von einer Website zur nächsten surft». IBM wie auch andere große Unternehmen haben nach den ersten Erfahrungen mit virtuellen Welten die Entwicklung der Technologie zum Beispiel auch für unternehmensinterne Kommunikation vorangetrieben. Nach Angaben des Internet-Marktforschungsunternehmens Virtual Worlds Management haben im zweiten Quartal 2008 vor allem Medienunternehmen und Risikokapitalgeber mehr als 161 Millionen Dollar in insgesamt 16 Entwicklerfirmen investiert.

Googles «Lively»

Mit dem von Google am Dienstag gestarteten «Lively» sollen Nutzer ebenfalls als Avatare durch virtuelle Räume flanieren und mit anderen Besuchern kommunizieren können. Anders jedoch als bei «Second Life» bisher soll der kostenlose Dienst direkt in das Internet eingebunden sein, erklärte Google-Technikerin Niniane Wang. Die 3D-Welten, Avatare und selbst entworfenen Räume sollten auf diese Weise nicht mehr an einen Ort gebunden sein, sondern sich auch in eigene Weblogs oder Webseiten einbinden lassen. Nach Angaben von Wang hat Google für die Entwicklung der Software eng mit der Arizona State University zusammen gearbeitet. Auf Wunsch der Studenten können Besucher von «Lifely» auch über virtuelle Fernseher Videos etwa von Youtube oder Fotos in virtuellen Bilderrahmen anschauen. Zunächst habe Google noch keine Pläne für die Nutzung von «Lively» als Werbeplattform, sagte Google-Sprecherin Sara Jew-Lim dem «Wall Street Journal».

Die kalifornische Software-Schmiede Linden Lab hatte «Second Life» 2003 als erste virtuelle Welt online gestellt. Vor rund eineinhalb Jahren erfuhr das dreidimensionale Pixelparadies den Höhepunkt seiner medialen Popularität, seither ist es um «Second Life» trotz seiner rund 12 Millionen registrierten «Bewohner» zumindest in der Öffentlichkeit ruhiger geworden. Viele Unternehmen sehen in virtuellen Welten wie «Second Life» potenziell attraktive Werbeplattform und unterhalten auch eigene Auftritte in der 3D-Welt.

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