Sechs Jahre Facebook: Hilfe, wie sieht das denn aus?
MASSACHUSETTS - Das Online-Netzwerk Facebook wird sechs Jahre alt – und schenkt seinen Nutzern zum Geburtstag einen neuen Look und eine neue Navigation. Doch über diese Änderungen Freude sich längst nicht alle.
Es ist, als käme man heim und der Partner hätte die komplette Wohnung umgestellt. „Happy Birthday, Schatz, jetzt ist alles viel übersichtlicher!“ Die Post liegt woanders, die Fotos auch. Sie schwanken zwischen Wut, weil sie sich nicht zurecht finden, und Freude, weil nach einer Eingewöhnungsphase vielleicht wirklich alles „übersichtlicher“ ist.
So hat jetzt Facebook, das bekannteste Online-Netzwerk mit 400 Millionen Usern weltweit, seine Nutzer überrascht – ein Geburtstagsgeschenk. Facebook ist sechs Jahre alt geworden und spendiert ein neues Design. Schon wieder. Nach und nach werden die Profile jetzt auf den 2010er-Look umgestellt: Im Fokus steht dabei die Erleichterung der Navigation. Vieles lässt sich mit Hilfe eines aufklappenden Menüs direkt von der Startseite aus erledigen. Nachrichten verschicken etwa.
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Zum Geburtstag hat Facebook auch die Werbevereinbarungen mit Microsoft neu verhandelt. Wie bisher nur in Amerika, soll die Suchfunktion des Netzwerks künftig weltweit auf der Microsoft-Suchmaschine Bing basieren. Die Bannerwerbung, 2008 von Microsoft übernommen, liegt jetzt wieder in den Händen von Facebook. Microsoft bleiben die Werbeanzeigen unter den Suchergebnissen.
Natürlich gibt es auch die Begeisterten. Aber das Feedback der User ist bisher eher negativ: Auf Facebook wird gemeinsam in Gruppen wie „Millions against Facebook’s Layout Redesign“ (Millionen gegen Facebooks neues Layout) gemotzt: „Die Neuigkeiten in der Kopfleiste kann man nicht mehr sehen, wenn man runterscrollt“, wird konstruktiv angemerkt, oder „Blöd, dass man die Apps nicht mehr mit einem Klick erreicht“, oder auch nur: „Ich hasse es.“
„Letztes Mal hat es auch gedauert, bis ich mich an das neue Facebook gewöhnt hatte“, wiegelt einer ab.
Verärgert sind die Nutzer auch, weil seit der Umstellung bei vielen die News-Leiste durcheinander gerät und Beiträge verschluckt. Von einem 15 Milliarden US-Dollar schweren Netzwerk erwarten sie sich reibungslosere Relaunches. Laura Kaufmann