SeaWorld: Killerwal bleibt Zuchtbulle

Vorerst gibt es im bekannten Meerestierpark SeaWorld in Florida keine Schwertwal-Shows mehr. Ein Orca hatte am Mittwoch eine erfahrene Tiertrainerin gepackt und in die Tiefe gerissen - sie konnte nur noch tot aus dem Becken geborgen werden.
von  Abendzeitung
Dawn Brancheau mit einem Orca in SeaWorld
Dawn Brancheau mit einem Orca in SeaWorld © AP

ORLANDO - Vorerst gibt es im bekannten Meerestierpark SeaWorld in Florida keine Schwertwal-Shows mehr. Ein Orca hatte am Mittwoch eine erfahrene Tiertrainerin gepackt und in die Tiefe gerissen - sie konnte nur noch tot aus dem Becken geborgen werden.

Nach dem Tod einer Tiertrainerin durch einen Orca hat der berühmte Freizeitpark SeaWorld in Florida alle Shows mit Schwertwalen vorerst gestoppt. Das Programm müsse geändert werden, damit eine Wiederholung des tragischen Vorfalls ausgeschlossen werden könne, sagte der Leiter des Dressurprogramms der SeaWorld-Parks, Chuck Tompkins.

Vor den Augen entsetzter Besucher wurde am Mittwoch eine 40-jährige Tiertrainerin bei einer Vorführung von einem Wal gepackt und in die Tiefe gerissen. Sie ertrank in dem Meerwasserbecken. Der Bulle mit dem Namen „Tilikum“ war zuvor schon zwei Mal – 1991 und 1999 – an tödlichen Zwischenfällen beteiligt.

Das Opfer, Dawn Brancheau, galt als eine der erfahrensten Trainerinnen in SeaWorld, sie arbeitete seit 16 Jahren mit den Killerwalen. Nach Polizeiangaben rutschte die 40-Jährige aus und fiel in das Becken. Augenzeugen berichteten, der Wal habe sie an der Taille gepackt und wild hin- und hergeschüttelt, „dass ihr Schuh aus dem Becken geflogen ist“.

Trotz unterschiedlicher Forderungen, „Tilikum“ entweder freizulassen oder zu töten, erklärte die SeaWorld-Leitung, der Wal bleibe in Orlando und werde weiter für das Zuchtprogramm eingesetzt. Bei einer Freilassung würde er kaum überleben. Die internationale Wal- und Delfinschutzgesellschaft (WDCS) warnt: „Orcas sind wildlebende, starke und oftmals unberechenbare Tiere, Sie sind generell ungeeignet für die Gefangenschaft“, weil sie dort unter Stress leiden. (apn/dpa)

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