Seattle: Polizisten erschießen schwangere Afroamerikanerin

Zwei Polizisten werden in Seattle wegen eines Einbruchs alamiert. Vor Ort erschießen sie die schwangere Anruferin - war es wirklich Notwehr?
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Vor dem Haus von Charleena Lyles haben sich zahlreiche Angehörige und Demonstranten versammelt.
Genna Martin/seattlepi.com/dpa Vor dem Haus von Charleena Lyles haben sich zahlreiche Angehörige und Demonstranten versammelt.

Zwei Polizisten werden in Seattle wegen eines Einbruchs alamiert. Vor Ort erschießen sie die schwangere Anruferin - war es wirklich Notwehr?

Eine schwangere Mutter ruft am Sonntagmorgen (Ortszeit) die örtliche Polizei. Es gab einen versuchten Einbruch in ihrer Wohnung, teilt sie mit. Zwei Beamte der Seattle Police machen sich umgehend auf den Weg zu ihr nach Hause. Vor Ort treffen die Polizisten, auf dem Gang des 4. Stocks, die 30-Jährige mit einem Messer in der Hand an. Aus vermeintlicher Notwehr eröffnen die Polizisten sofort das Feuer - die Frau wird erschossen, stirbt vor ihrer Wohnung.

Mehrere Kinder befinden sich während des Vorfalls in der Wohnung. Nichtsahnend, dass ihre Mutter nicht mehr zu ihnen zurück kommen wird. Sofort alarmierte Rettungskräfte hatten nur noch den Tod der Afroamerikanerin Charleena Lyles feststellen können. Sie hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter, die sich derzeit in der Obhut ihrer Familie befinden. Die beiden Beamten wurden bis auf weiteres suspendiert.

Notwehr oder Rassismus - warum musste Charleena sterben?

Ihre Familie? Fassungslos über die brutale Tat. Wie die Zeitung Seattle Times berichtet, fragen sich Charleenas Angehörige, warum die Polizei nicht andere Maßnahmen ergriffen hat um die aufgelöste Frau zu überwältigen - Maßnahmen, die die schwangere Frau nicht sofort aus dem Leben gerissen hätten. Den Behörden zufolge waren die Beamten mit einem Taser ausgerüstet - hätten also nicht sofort zur Schusswaffe greifen müssen.

Zusätzlich hatte das Opfer eine zierliche Statur, wäre also keine ernsthafte Bedrohung für die Polizisten gewesen. Aus welchem Grund sie mit einem Messer bewaffnet war, ist bisher unklar, laut Angehörigen soll sie aber seit längerer Zeit unter psychischen Problemen gelitten haben.


Vor dem Haus von Charleena Lyles haben sich zahlreiche Angehörige und Demonstranten versammelt. Genna Martin/seattlepi.com/dpa

Demonstranten: "Stop killing black people"

Die Angehörigen sind nun überzeugt, dass die Hautfarbe ausschlaggebend für die gewaltsame Tat gewesen sei. Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanerin ist in den USA schließlich keine Seltenheit. Anlässlich Charleenas Tod gab es in den USA zahlreiche Demonstrationen, wie etwa in Seattle oder New York. Statements wie "Black life matters" oder "Stop killing black people" haben die Leute auf ihre Plakate geschrieben, um auf die Gewalt vieler Polizisten gegenüber Schwarzen aufmerksam zu machen.

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