Schwerverbrecher auf der Flucht: Die Jagd geht weiter
Quergestellte Streifenwagen an Bielefelder Ausfallstraßen, Uniformierte mit Maschinenpistolen im Anschlag – die Polizei jagt den Mörder Peter Paul Michalski. Der Schwerverbrecher Michalski ist immer noch auf der Flucht.
BIELEFELD Vier Tage nach seiner spektakulären Flucht aus dem Aachener Gefängnis konzentrierte sich die Suche am Montag auf Bielefeld und die ostwestfälische Heimat des 46-Jährigen.
Die Beamten berichteten von „ernstzunehmenden Hinweisen“, dass sich Michalski in Bielefeld aufhalten könnte. Der Mann stamme aus der Region und könne versuchen, bei Bekannten oder Verwandten unterzukommen, hieß es. Für Bielefeld als Fluchtziel spräche die Ortskenntnis des Täters: Michalski stammt aus dem nur 15 Kilometer entfernten Herford. Zahlreiche Taten seines langen Strafregisters hat er hier verübt. Zuletzt erschoss er 1993 im Hafturlaub in Bielefeld einen Mittäter und verschwand danach wieder hinter Gittern.
Die Beamten durchkämmten Autos, Busse und Bahnen nach dem Ausbrecher und observierten Häuser von Michalskis Bekannten. Auch außerhalb Bielefelds waren mehrere Hunderschaften im Einsatz. In der Nacht zum Montag hatte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) das Iduna-Hochhaus in Mülheim an der Ruhr gestürmt. Dort fanden die Polizisten eine Tasche, in der sich Wechselkleidung der beiden Kriminellen befand. Wann sich das Duo dort aufhielt, ist unklar.
Am Sonntagmittag hatten die Polizisten Michalskis Komplizen, den Geiselgangster Michael Heckhoff, in Mülheim festgenommen. Heckhoff und Michalski waren am Donnerstagabend mit Hilfe eines Wachbeamten (siehe Artikel rechts) aus der Justizvollzugsanstalt Aachen ausgebrochen.
Die Polizei appellierte an Michalski: „Beenden Sie Ihre Flucht, bevor Menschen zu Schaden kommen!“ Ob die Aufforderung Wirkung zeigt, ist fraglich. Egal, ob Michalski sich stellt oder geschnappt wird, wird er weiterhin im Gefängnis bleiben: Er ist zu lebenslanger Haft und Sicherheitsverwahrung verurteilt worden.