Schweres Erdbeben in Ecuador: Dutzende Tote

Ecuador erklärt den Ausnahmezustand nach dem stärksten Beben in dem Land seit 1979. Die Behörden sprechen nach ersten Informationen von mindestens 77 Toten, es wird mit mehr Opfern gerechnet.
dpa |
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Trümmer eines vom Erdbeben zerstörten Hauses in der Hauptstadt Quito.
imago 2 Trümmer eines vom Erdbeben zerstörten Hauses in der Hauptstadt Quito.
Das schwere Erdbeben in Südamerika reichte bis nach Kolumbien. Im Bild ein Krankenhaus in der Stadt Cali.
dpa 2 Das schwere Erdbeben in Südamerika reichte bis nach Kolumbien. Im Bild ein Krankenhaus in der Stadt Cali.

Quito - Ein schweres Erdbeben hat das südamerikanische Land Ecuador erschüttert. Der Erdstoß forderte ersten Berichten zufolge Dutzende Menschenleben in verschiedenen Teilen des Landes, die Behörden riefen nach dem heftigen Erdstoß an der Westküste Ecuadors am Samstagabend (Ortszeit) den Ausnahmezustand aus. Die US-Erdbebenwarte USGS und die ecuadorianischen Behörden gaben die Stärke mit 7,8 an. Das Epizentrum lag demnach in der westlichen Provinz Esmeraldas, zunächst war von einem Ort vor der Küste die Rede gewesen.

Das Pazifik-Zentrum für Tsunamiwarnungen gab eine Warnung für Ecuador aus. Vizepräsident Jorge Glas berichtete in einer Fernsehsprache über mindestens 41 Todesopfer landesweit. Das Beben sei das stärkste in dem Land seit 1979. Die Zahl der Toten werde voraussichtlich weiter steigen, sagte Glas weiter.

 

Tausende Soldaten im Einsatz

 

Betroffen war unter anderem die Provinz Manabí. Auch aus Guayaquil, der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes, wurden Tote gemeldet. Viele andere Städte meldeten Schäden. Einem Bericht der Zeitung "El Telégrafo" zufolge fiel in vielen Stadtteilen der Hauptstadt Quito der Strom aus. In Esmeraldas stürzten laut "El Telégrafo" 71 Häuser zusammen. 32 Menschen wurden verletzt. Das Geologische Institut Ecuadors berichtete über mehrere Nachbeben.

Die Regierung schickte landesweit Tausende Soldaten auf die Straßen, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, wie Vizepräsident Glas erklärte. In Manabí habe es Unruhen gegeben. Der Ausnahmezustand galt zunächst in sechs Provinzen des Landes. Staatschef Rafael Correa machte seinen Landsleuten im Kurznachrichtendienst Twitter Mut. Correa befand sich zum Zeitpunkt des Bebens zu Besuch in Europa.

 

Gefährliche Lage am "pazifischen Feuerring"

 

Der Präsident rief die Bevölkerung auf, sich wegen der Tsunamigefahr von den Küstenregionen zu entfernen. Das Pazifik-Zentrum für Tsunamiwarnung hatte zunächst eine Warnung für Dutzende Länder der Pazifikregion ausgegeben, diese wurde später für alle betroffenen Länder bis auf Ecuador aufgehoben.

Das südamerikanische Land liegt geografisch am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Gürtel aus etwa 450 aktiven Vulkanen. Er ist etwa 40.000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt. Dort treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben. Das Halbrund aus "Feuerbergen" reicht von den Küsten Süd- und Nordamerikas bis zu einer Reihe von Inselketten im asiatisch-pazifischen Raum.

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