Schulessen: So schlecht essen unsere Kinder
Berlin - Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) fordert besseres Schulessen. Es solle verbindliche Qualitätsstandards und einen "Ernährungs-TÜV" geben, der präzise Vorgaben mache und deren Einhaltung auch kontrolliere, sagte Schmidt im Deutschlandradio Kultur vor der Veröffentlichung einer Studie am Dienstag. "Das muss Chefsache werden", so Schmidt. Wie "Die Welt" in Auszügen bereits vorab berichtete, gibt es bei der Schulverpflegung in Deutschland laut einer Studie des Bundesernährungsministeriums große Defizite.
Zu wenig Gemüse und Zeit
Rund die Hälfte der untersuchten Speisepläne enthält demnach zu wenig Gemüse. Die Pausenzeiten für das Mittagessen seien in den meisten Schulen zu kurz. Auch die Vielfalt der Speisen sei nicht ausreichend. Nur in 16 Prozent der Grundschulen und 27 Prozent der weiterführenden Schulen gebe es mehr als zwei Menüs. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) stellt die Studie am Dienstag (Pk 12.00) in Berlin vor. Sie ist laut Ministerium die bundesweit bisher größte.
Kritiker warnen beim Schulessen etwa vor zu billigen Produkten, Fertigsoßen und zu viel Fleisch, obwohl Kindern gerade in den Schulen eine gesunde Ernährungsweise vermittelt werden sollte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, viel Gemüse und Salat anzubieten. Ziel ist auch, Übergewicht bei Kindern zu vermeiden.
Da es immer mehr Ganztagsschulen gibt, wird auch die Qualität des Schulessens wichtiger. Nach Angaben der Kultusministerkonferenz werden inzwischen 2,4 Millionen Schüler ganztags unterrichtet und damit fast ein Drittel aller Kinder von der Grundschule bis zur Mittelstufe. In Ganztagsschulen gibt es mindestens an drei Tagen in der Woche ein Angebot bis in den Nachmittag hinein. An allen diesen Tagen soll auch ein Mittagessen angeboten werden.
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