Schimpansenweibchen suchen geheimen Sex

Weiblichen Schimpansen ist Sex mit vielen unterschiedlichen Partnern wichtiger als Bindung an das stärkste Männchen. Im harten Wettbewerb um potentielle Sexpartner gehen sie taktisch vor: Mal helfen laute Rufe, mal muss es ganz diskret sein.
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Harter Sex-Wettbewerb: Schimpansen
dpa Harter Sex-Wettbewerb: Schimpansen

Weiblichen Schimpansen ist Sex mit vielen unterschiedlichen Partnern wichtiger als Bindung an das stärkste Männchen. Im harten Wettbewerb um potentielle Sexpartner gehen sie taktisch vor: Mal helfen laute Rufe, mal muss es ganz diskret sein.

Weiblichen Schimpansen ist Sex mit vielen unterschiedlichen Partnern wichtiger als die Bindung an das stärkste Männchen. Außerdem verhalten sie sich vor und während des Geschlechtsaktes manchmal sehr leise, um ihre Rivalinnen nicht auf ihr Treiben aufmerksam zu machen. Das berichten Tobias Deschner vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und zwei schottische Forscher im Online-Journal «PLoS ONE».

Konzentration auf die Paarungsrufe

Die drei Wissenschaftler haben für ihre Studie über 16 Monate hinweg das Verhalten der Schimpansen im Budongo-Regenwald Ugandas beobachtet. Sie konzentrierten sich dabei vor allem auf die Paarungsrufe der Weibchen. Das Werben der weiblichen Schimpansen um die männlichen Artgenossen mit lauten Rufen geschehe nicht, wie bisher angenommen, um die Rivalität unter den Männchen anzustacheln, sondern um möglichst viele Führungstiere auf sich aufmerksam zu machen. Mit der Strategie, viele Sexpartner in kurzer Zeit zu haben, schützen die Weibchen ihre möglichen Nachkommen, wie die Forscher vermuten. Denn dann seien sich die Männchen unsicher, von wem das Affenbaby stamme, und seien so weniger bereit, den Nachwuchs - einen möglichen späteren Rivalen - zu töten. Auch andere aggressive Mitglieder in dem Schimpansenverband, vor allem Weibchen, würden damit vom Nachwuchs ferngehalten.

Das laute Werben um die Männchen wird von den willigen Schimpansen-Weibchen jedoch nicht immer praktiziert. Sind hochrangige Rivalinnen in der Nähe, versuchten die Schimpansinnen sich eher im Stillen in der Partnersuche, um die anderen nicht auf gute Männchen aufmerksam zu machen, vermuten die Forscher. Die Intensität der Schreie ist demnach unabhängig von der Fruchtbarkeit der Weibchen. «Der Wettbewerb um die Männchen kann bei wilden Schimpansinnen gefährlich stark sein. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Weibchen ihre Paarungsrufe taktisch einsetzen, um das Risiko in diesem Wettbewerb zu verringern.» (dpa)

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