Schädel als Kultobjekte
Schrumpfschädel, Ur-Schädel und berühmte Schädel: Dem "Schädelkult" widmen die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen jetzt eine Ausstellung.
Mannheim - Gezeigt werden vom 2. Oktober bis Ende April mehr als 300 Schädel wie Schrumpfköpfe aus Südamerika, übermodellierte Ahnenschädel aus Kolumbien, Schädelschalen aus dem pfälzischen Herxheim oder Schillers angebliche Überreste. Es sei die weltweit erste Schau, die sich der besonderen Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen widmet, sagte Projektleiter Wilfried Rosendahl.
Vieles sei noch nicht vollständig erforscht. Das Museum lässt deshalb in den kommenden Tagen einige der Exponate auf ihr Alter untersuchen.
In vier Räumen stehen Themen wie Verehrung im Fokus. Besucher können auf eine archäologische Zeitreise gehen. Gezeigt werden zum Beispiel der zehntausende Jahre alte Schädel eines Neandertalers - das Original soll die derzeitige Rekonstruktion am 24. Oktober ersetzen - und ein 9000 Jahre alter übermodellierter Ahnenschädel aus Israel. Diese Leihgabe habe das Land nie zuvor verlassen.
Darüber hinaus geht es um aktuelle Themen wie Hirnforschung oder kriminaltechnische Untersuchung. Anlass für die Ausstellung war die Wiederentdeckung einer als verschollen geglaubten Sammlung des Künstlers und Darwinisten Gabriel von Max (1840-1915) vor drei Jahren. Insgesamt haben rund 51 Leihgeber einen Beitrag zu der Mannheimer Ausstellung geleistet.