Saudi-Arabien: 25 Tote nach Klinik-Brand
Riad - Bei einem Feuerdrama in einem saudischen Krankenhaus sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. 107 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte ein lokaler Sprecher des saudischen Zivilschutzes am Donnerstag. Demnach brach der Brand in der Nacht im ersten Stockwerk einer Klinik der Stadt Dschasan im Südwesten des Königreichs aus. Dort seien unter anderem die Intensiv-, die Geburts- und die Frühchenstation untergebracht.
Informationen zu Kindern unter den Toten und Verletzten lagen zunächst nicht vor. Rauch sei auch in höher liegende Etagen gestiegen und habe dort zu Opfern geführt, hieß es. Bilder auf Twitter zeigten völlig ausgebrannte und verkohlte Räume. Auf einem Amateurvideo ist zu sehen, wie Helfer über eine Leiter in den ersten Stock kletterten. Die Authentizität der Aufnahmen ließ sich nicht überprüfen.
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Die Klinik wurde nach Ausbrechen des Feuers geräumt. Feuerwehren und Rettungsteams aus der ganzen Region seien zu dem Krankenhaus geeilt, erklärte der Sprecher weiter. Die Brandursache war zunächst unbekannt. Die Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Küstenstadt Dschasan liegt im Südwesten des islamisch-konservativen Königreichs unweit der Grenze zum Bürgerkriegsland Jemen.
Saudi-Arabien hat in diesem Jahr mehrere schwere Unglücke erlebt. Bei einer Massenpanik während der Pilgerfahrt nach Mekka kamen im September Hunderte ums Leben. Offizielle Stellen berichteten von 769 Toten. Eine Zählung der Deutschen Presse-Agentur ergab jedoch, dass bei dem Unglück mehr als 1800 Menschen getötet wurden, darunter viele Iraner. Das Unglück verschärfte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran.
Kurz zuvor waren in Mekka mehr als 100 Menschen getötet worden, als bei einem schweren Unglück ein riesiger Kran auf einen Teil der Großen Moschee stürzte. Ein saudisches Gericht urteilte, das Unglück sei keine Folge grober Fahrlässigkeit gewesen. Der Kranhersteller Liebherr erklärte jedoch, die Baumaschine sei nicht richtig gesichert gewesen. Der Kran war in Baden-Württemberg hergestellt worden.