Satelliten-Absturz: Risiko für Menschen gering
Washington/Darmstadt - "Das Risiko, davon getroffen zu werden, ist sehr gering", sagte der Leiter des Weltraumschrott-Büros der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, Prof. Heiner Klinkrad, in Darmstadt.
Das rund sechs Tonnen schwere Stück Weltraumschrott sollte nach Angaben der Nasa in der Nacht zum Samstag in die Erdatmosphäre eintreten. Eine genaue Zeit nannte sie zunächst nicht. Der ausrangierte Satellit verglüht demnach aber nicht vollständig, sondern fällt in Einzelteilen auf die Erde.
Nach Angaben von Klinkrad bleiben von dem Satelliten nur etwas mehr 500 Kilogramm übrig - auf 20 Fragmente verteilt. "Das Risiko ist 1 zu 3200, dass überhaupt ein Mensch dabei ernsthaft verletzt wird", sagte der Experte. "Wenn man das umrechnet auf das Risiko für jeden einzelnen, dann liegt es bei 1 zu 100 Milliarden." Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, sei wesentlich höher. "Von all den Objekten, die wieder eingetreten sind, ist bisher niemand auf der Erde verletzt worden."
Der Aufprallort der Trümmer, war unter Experten am Freitag aber noch umstritten. "Wo er herunterfällt, lässt sich nur sehr schwer vorhersagen", sagte Klinkrad. "Im Moment kann man aber davon ausgehen, dass Nordamerika nicht betroffen sein wird."
Die Russen wagten unterdessen genauere Prognosen: "Er könnte in den Indischen Ozean nördlich der Crozetinseln fallen", sagte Oberst Alexej Solotuchin der russischen Agentur Itar-Tass. Am Mittwoch hatte die russische Raumfahrtbehörde mitgeteilt, der Satellit stürze voraussichtlich in den Pazifik. Russische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Hauptstadt Moskau in der Risikozone liegen könnte.
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