Sasha und Malia Obama bekommen «First Dog»

Washington (dpa) - Es war eines der bestgehüteten Geheimnisse in Washington: Seit seiner Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten im vorigen November rätselte Amerika, welche Sorte Hund seine Töchter wohl als Spielgefährten bekommen.
von  Abendzeitung
Malia (l) und Sasha Obama (r), hier mit Mama Michelle, haben lange auf einen Hund warten müssen.
Malia (l) und Sasha Obama (r), hier mit Mama Michelle, haben lange auf einen Hund warten müssen. © dpa

Washington (dpa) - Es war eines der bestgehüteten Geheimnisse in Washington: Seit seiner Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten im vorigen November rätselte Amerika, welche Sorte Hund seine Töchter wohl als Spielgefährten bekommen.

Denn das hatte Papa versprochen - als Entschädigung für die Strapazen des Wahlkampfes. Jetzt ist klar: Kein Streuner aus dem Tierheim wird es, wie es Obama einmal vorhatte. «First Dog» wird ein edler Portugiesischen Wasserhund, enthüllte die «Washington Post» über Ostern. Und zu allem Überfluss kommt das neue Familienmitglied der Obamas auch noch aus gutem Hause - denn das Tier ist ein Geschenk von Senator Edward «Ted» Kennedy.

Das schwarz-weiße Prachtexemplar ist sechs Monate alt und soll Bo heißen. Wie die «Post» ermittelte, weil Cousins der Obama-Töchter Malia (10) und Sasha (7) eine Katze gleichen Namen haben und weil der Vater von First Lady Michelle Obama den Spitznamen «Diddley» hatte, wie US-Blueslegende Bo Diddley. «Bo ist ein hübscher kleiner Kerl. Er passt zu formellen Gelegenheiten im Weißen Haus - mit frackschwarzem Fell, weißem Bauch und Pfoten und einem flotten, weißen Schnurrbart», befindet die Zeitung.

Der Vierbeiner habe bei einem «heimlichen Besuch» im Weißen Haus, bei dem geprüft wurde, ob er geeignet für die Präsidentenfamilie sei, bereits vor einigen Wochen die Herzen der Obamas erobert. Er sei dem Präsidenten brav quer durch den Raum gefolgt und habe auf Kommandos gehört. Auch sei ihm sonst kein «Missgeschick» passiert, das Mobiliar habe er - von Kennedys Hundetrainern wohlerzogen - auch nicht angeknabbert. Er habe gesessen, wenn die Mädchen saßen und sei aufgestanden, als sie aufstanden. Die Nachhilfestunden im guten Benehmen hätten «an einem geheimen Ort, außerhalb von Washington» stattgefunden, hieß es. Das gegenseitige Beschnuppern von Vierbeiner und First Family, verriet eine verlässliche Quelle der Zeitung, sei «großartig» gewesen.

Offiziell soll der Präsidentenhund an diesem Dienstag ins Weiße Haus einziehen. Es ist der erste Hund der Obamas. Wegen einer Allergie von Malia kamen nur wenige Rassen infrage. Die ältere Obama- Tochter kümmere sich bereits um den «Verantwortungs-Teil» der Hundehaltung, so zum Beispiel, wie Bo weiter trainiert werde, wie er künftig versorgt und gefüttert werden soll. «Malia hat schon ganz tief nachgeforscht», berichtet ein Insider. Zunächst offen sei aber noch die eine oder andere zentrale Fragen - so etwa, wo Bo schlafen wird, angesichts der vielen Zimmer im Weißen Haus. Auch einen Plan, wer wann Gassi geht, müsse noch erstellt werden.

Dass der Wasserhund die Obamas in Atem halten wird, wissen Kenner der Rasse. Nicht für jedermann seien die kraushaarigen Hunde geeignet, berichtet einer. «Sie sind so energiegeladen. Sie spielen, spielen, spielen - und dann schlafen sie.» Auslauf wird Bo genug haben, angesichts des riesigen Rasens um sein neues Zuhause.

«Die Freude, die Bo Malia und Sasha bereiten wird, macht uns überglücklich», teilten die Kennedys indes mit.. «Wir lieben unsere Portugiesischen Wasserhunde und wissen, dass die Mädchen - und ihre Eltern - sie ebenfalls lieben werden.» Dabei hatte das neue Familienmitglied der First Family schon ein anderes Heim - und einen anderen Namen. Als «Charlie» war der verspielte Hund aber einem anderen Artgenossen auf die Nerven gefallen, ermittelte die «Washington Post» weiter. Er musste gehen - und fand nun Anschluss im prominentesten Haushalt der Vereinigten Staaten.

Doch den neuen Präsidenten scheint ein wenig das Gewissen zu plagen, dass es nicht eben wie zuerst beabsichtigt ein Streuner ist, der zu den Obamas ins Weiße Haus zieht. Für einen reinrassigen Portugiesischen Wasserhund muss man immerhin bis zu 2000 Dollar (rund 1500 Euro) berappen. Als Lösung des Familien-Dilemmas greift der Präsident nun zu einer Geste - und in die Tasche: Mit einer Spende für eine Tierhilfsorganisation in der Washington.

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