Säule in Malta: Phallussymbol oder Kunstwerk?

Vor dem Papst-Besuch auf Malta herrscht helle Aufregung: Ein Kunstwerk am Straßenrand könnte die negative Aufmerksamkeit des Papstes auf sich ziehen. Die Säule erinnert nämlich an einen Penis.
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Papst Benedikt XVI. besucht die Insel Malta
dpa Papst Benedikt XVI. besucht die Insel Malta

VALETTA - Vor dem Papst-Besuch auf Malta herrscht helle Aufregung: Ein Kunstwerk am Straßenrand könnte die negative Aufmerksamkeit des Papstes auf sich ziehen. Die Säule erinnert nämlich an einen Penis.

Malta ist in heller Aufruhr: Am Wochenende will Papst Benedikt XVI. der Urlaubsinsel einen Besuch abstatten. Alles ist hübsch hergerichtet, schließlich soll der Papst nur die schönste Seite Maltas zu Gesicht bekommen.

Ein buntes Kunstobjekt allerdings könnte den himmlischen Frieden auf der Insel stören: Eine zwei Meter hohe Säule ragt an einem Kreisverkehr im Dorf Luqa in den Himmel. Die Säule ist nicht nur ungewöhnlich bunt, sondern: Ihre Form hat starke Ähnlichkeit mit einem Penis.

Als „obszön“ und „peinlich“ bezeichnete der Bürgermeister von Luqa die Skulptur des maltesischen Künstlers Paul Villa Critien jetzt. Das Keramik-Werk solle nicht das Erste sein, was der Heilige Vater am Samstag auf der Mittelmeer-Insel zu sehen bekomme. In vorauseilendem Gehorsam ließ der Bürgermeister nun anordnen: Das Kunstwerk muss entsorgt werden – als „Zeichen des Respekts“ vor dem Papst. Spätestens bei seiner Abreise könnte Papst Benedikt VXI. an der skurrilen Skulptur vorbeifahren, fürchten auch viele streng gläubige Malteser. Die Säule steht auf halbem Weg zwischen Flughafen und der Hauptstadt Valetta. Was nur soll der Heilige Vater, wenn er hier vorbeifährt, denken?

Ein wenig Zeit bleibt den Inselbewohnern, die Säule zu entfernen: Anreisen wird Papst mit dem Schiff, und nicht per Flugzeug. Traditionell fährt er mit dem Boot nach Malta – in Anspielung auf den Schiffbruch von Paulus. Vor 1950 Jahren strandete Paulus auf Malta, heißt es. Der Jahrestag des Ereignisses ist der Anlass des Pabst Besuchs auf der Mittelmeerinsel.

Aber auch der Missbrauchsskandal könnte den Papst auf Malta einholen: Zehn angebliche Missbrauchsopfer wollen ihn dort treffen. Diese Aussicht dürfte für Benedikt deutlich unangenehmer sein als der Blick auf die „peinliche“ Säule. Anne Hund

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