Russland: Führerschein-Verbot für Transsexuelle

Transsexuelle und Transvestiten dürfen in Russland ab sofort keinen Führerschein mehr machen. Auch Menschen mit einer Körpergröße von weniger als 1,50 Metern sind von dem Fahrverbot getroffen.
von  dpa
Transsexuelle, Transvestiten und alle weiteren Gruppen mit einer "Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter" dürfen in Russland keinen Führerschein mehr machen
Transsexuelle, Transvestiten und alle weiteren Gruppen mit einer "Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter" dürfen in Russland keinen Führerschein mehr machen © dpa/az

Moskau - Russland schränkt die Rechte sexueller Minderheiten weiter ein: Transsexuelle, Transvestiten und weiteren Gruppen, deren sexuelle Orientierung die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter" einstuft, dürfen in Russland keinen Führerschein mehr erwerben. Das geht aus einer Verordnung von Regierungschef Dmitri Medwedew hervor, wie Medien am Freitag berichteten. Der Menschenrechtsrat des russischen Präsidenten Wladimir Putin äußerte Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Einschränkung.

Auch Augenprobleme und eine Körpergröße von weniger als 1,50 Metern führen demnach zum Verbot der Fahrerlaubnis. Die Regierung will damit nach eigenen Angaben die Zahl der Verkehrsunfälle reduzieren.

Sexuelle Randgruppen, allen voran Homosexuelle, sehen sich in Russland seit einigen Jahren immer größerem Druck ausgesetzt. Ein Gesetz von 2013 beispielsweise sieht Geld- und Haftstrafen dafür vor, Minderjährigen gegenüber Homosexualität positiv darzustellen.

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