Romy Schneider: Grab ohne Leiche?

Heute wäre sie 70 geworden: Neue Rätsel um den Tod des Stars vor 26 Jahren.
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Er war die Liebe ihres Lebens: Romy Schneider und Alain Delon in "Der Swimmingpool" (1968).
Thomas Gaulke Er war die Liebe ihres Lebens: Romy Schneider und Alain Delon in "Der Swimmingpool" (1968).

Heute wäre sie 70 geworden: Neue Rätsel um den Tod des Stars vor 26 Jahren.

Gérard Depardieu, Jean-Claude Brialy, Michel Piccoli, Claude Sautet, Noch-Ehemann Daniel Biasini, Laurent Pétin, ihre letzte Amour... – alle geben sie an jenem 2. Juni 1982 auf dem dem Dorffriedhof von Boissy-Sans-Avoir Romy Schneider das letzte Geleit. Nur einer fehlt, als der Eichensarg mit dem goldenen Kreuz am Deckel herabgelassen wird: Alain Delon.

Er habe von vornherein erklärt, dass er nicht kommen werde, heißt es, sondern später, in aller Stille von ihr Abschied nehmen wolle. Stimmt das oder ist’s eine Ausrede, weil er weiß, dass die Beerdigung ohnehin nur eine Inszenierung ist – und Romy Schneider gar nicht in dem Sarg liegt? Oder, falls doch, dass sie nachts darauf heimlich umgebettet werden wird?

Was wie eine Verschwörungstheorie zu ihrem heutigen 70. Geburtstag klingt, oder wie das Exposé zu einem Krimi, ist für Romy Schneiders langjährigen Vertrauten, den Regisseur Hermann Leitner (81), Realität. „Alain Delon hat mir vor Jahren gesagt, dass Romy nicht in Boissy bestattet ist“, so der Österreicher zur AZ. Leitner, der „die Mausi“ schon als Siebenjährige in sein Herz geschlossen und später oft mit ihr gedreht hat: „Dem Alain ist es ernst gewesen. ,Ich lass die Romy da doch nicht einfach liegen, überlasse sie nicht Geiern und Gaffern.’“

Was ist nach dem Tod des suchtkranken Stars passiert?

„Das“, so Leitner heute, „hat mich dann doch überrascht. So fürsorglich hatte ich ihn gar nicht eingeschätzt.“ Wohl kaum jemand. So ein Image passte nicht zu dem „Eiskaltem Engel“, der Sissi, Deutschlands damalige Prinzessin der Herzen, erst nach Frankreich entführt, dann betrogen und nach fünf turbulenten Jahren verlassen hat. Und, den sie verzweifelt wie vergeblich versucht hat, in den Armen Anderer zu vergessen.

Was also ist damals nach dem Tod des suchtkranken Stars passiert? Als Delon von Laurent Pétin telefonisch informiert wird, kümmert er sich sofort um alles, denkt auch daran, die sterblichen Überreste von Romys Sohn David nach Boissy-Sans-Avoir überführen zu lassen, vereint mit ihr unter einer Grabplatte, auf der ihr bürgerlicher Name steht: Rosemarie Albach.

Dass es keine Obduktion gibt, keine genaue Todesursache genannt wird, fällt damals nur wenigen auf. Zu groß ist die Trauer, der Wunsch, Romy Schneider in Ruhe zu lassen. „Die hat sie auch verdient“, sagt Hermann Leitner. „Drum habe ich auch den Alain nie gefragt, wo Romy nun wirklich liegt.“

„Vielleicht auf seinem Anwesen, wenn das in Frankreich möglich ist“, sagt Olaf Kraemer, Autor des vielgelobten neuen Romans über ihre letzte Stunden „Ende einer Nacht“ (Blumenbar), aus dem er heute beim „Romy-Schneider-Abend“ im „Rio Filmpalast“ liest. „Delon ist kein Lügner.“ Allerdings sei in der Todesnacht viel verschleiert worden. „Da könnte man einen Krimi schreiben.“ Vielleicht zu Romys 75.

Renate Schramm

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