Rolling Stone zieht Vergewaltigungsstory zurück

Ein Artikel über die mutmaßliche Vergewaltigung einer Studentin löste in den USA eine Debatte aus. Doch es stellte sich heraus: Es gibt keine Beweise. Ein Gutachten besagt, der Rolling Stone habe "journalistisch versagt".
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Das Musikmagazin "Rolling Stone" erschien erstmals 1967 in den USA
dpa Das Musikmagazin "Rolling Stone" erschien erstmals 1967 in den USA

Ein Artikel über die mutmaßliche Vergewaltigung einer Studentin löste in den USA eine landesweite Debatte aus. Doch es stellte sich heraus: Für die Tat gibt es keine Beweise. Ein Gutachten besagt, der Rolling Stone habe "journalistisch versagt".

New York - Das US-Magazin "Rolling Stone" hat einen Artikel über die mutmaßliche Vergewaltigung einer Studentin zurückgezogen. Am Sonntag war ein Gutachten zu dem Schluss gekommen, die Zeitschrift habe mit der Veröffentlichung des Berichts "journalistisch versagt".

Im Dezember hatte das Magazin die Geschichte einer jungen Frau veröffentlicht, wonach diese während einer Party von sieben Mitgliedern einer Studentenverbindung auf dem Gelände der Universität von Virginia misshandelt wurde. Der Artikel habe die Anschuldigungen der Frau nie ausreichend geprüft, heißt es in dem am Sonntagabend (Ortszeit) von der Columbia University in New York vorgelegten Gutachten.

Das Magazin war unter anderem der Bitte der Frau nachgekommen, von ihr erwähnte Zeugen nicht direkt zu kontaktieren. Weder Ermittler noch andere Medien konnten einen von der Frau "Drew" genannten mutmaßlichen Vergewaltiger ausfindig machen. Bereits kurz nach der Veröffentlichung hatte es Zweifel seitens der beschuldigten Studentenverbindung gegeben, beispielsweise habe am besagten Abend gar keine Party stattgefunden.

Das Heft war in den vergangenen Wochen dafür kritisiert worden, mit dem effekthascherischen Artikel an US-Hochschulen unnötig Angst und Misstrauen geschürt zu haben. "Wir möchten uns bei unseren Lesern und all denen entschuldigen, denen wir mit unserer Geschichte geschadet haben", schrieb Redakteur Will Dana dazu am Sonntag. "Sexuelle Übergriffe sind ein ernsthaftes Problem an Hochschulen und es ist wichtig, dass sich Vergewaltigungsopfer sicher fühlen, wenn sie hervortreten. Wir bedauern, dass durch unsere Fehler möglicherweise ihr Wille abnimmt, dies zu tun."

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