Rockfestival in Belgien nach fünf Todesfällen beendet
Tragödie in Belgien: Mindestens fünf Menschen sind am Donnerstagabend ums Leben gekommen, als ein schwerer Sturm über einem Rockfestival wütete. Dutzende Festivalbesucher wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete.
Hasselt/Brüssel - Das heftige Gewitter brachte Bühnen, Zelte, riesige Leinwände und Metallgerüste zum Einsturz und entwurzelte mehrere Bäume. Der Schaden sei sehr groß, hieß es. Das Unglück geschah während des beliebten Pukkelpop-Festivals bei Hasselt, etwa eine Autostunde von Aachen entfernt.
Die Bürgermeisterin von Hasselt, Hilde Claes, bestätigte am frühen Morgen die Zahl der Toten. Am späten Abend war zunächst noch von mehr Opfern die Rede. Mindestens zwei Menschen starben auf einem Campingplatz unweit des Festivalgeländes. Wie sie zu Tode kamen, blieb zunächst unklar.
Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen rund 65 000 Musikliebhaber auf dem Gelände gewesen sein. Angekündigt waren internationale Stars wie die Foo Fighters, Eminem und Offspring.
"Der Himmel wurde komplett schwarz", erzählte eine Augenzeugin in der Online-Ausgabe der belgischen Zeitung "Le Soir". Dann seien Hagelkörner gefallen. "Ich habe überall blaue Flecken. Bäume fielen um. Es war das Ende der Welt." Weitere Zeugen berichteten in anderen Medien von starken Windböen und heftigem Regen. Alles sei durcheinandergewirbelt worden, Menschen liefen schreiend umher.
In der Nacht sollten Busse und Züge die meist jugendlichen Musikfans nach Hause bringen. Viele von ihnen wollten nicht am Ort des Schreckens bleiben. Nachbarn sollen die verschreckten und durchnässten Menschen mit trockener Kleidung, Essen und Trinken versorgt haben.
Das Festival wurde schließlich abgesagt, berichtete Belga. Noch in der Nacht hatte es geheißen, die Veranstaltung werde am Freitag fortgesetzt. Doch später erklärte Organisator Chokri Mahassine: "Pukkelpop trauert." Die Organisatoren könnten sich nicht entschließen, das Festival fortzusetzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass das beliebte Open-Air-Festival von Trauer und Bestürzung überschattet wird. Im vergangenen Jahr hatte der Sänger der britischen Elektropop-Gruppe Ou Est le Swimming Pool, Charles Haddon, nach seinem Auftritt Selbstmord begangen. Er hatte sich von einem Pfeiler auf einen Parkplatz gestürzt. Am Tag zuvor war der Toningenieur einer anderen Rockgruppe einer Herzattacke erlegen.
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