Reise nach Großbritannien: Der Papst trifft die Queen

Es ist der erste Papstbesuch auf der Insel: Am Donnerstag startete Benedikt XVI. seine Großbritannienreise. Empfangen wurde er von der Queen höchstpersönlich - doch der Besuch ist nicht unumstritten.
von  Abendzeitung
In Schottland: Prinz Philip, Queen Elizabeth und Papst Benedikt XVI.
In Schottland: Prinz Philip, Queen Elizabeth und Papst Benedikt XVI. © dpa

LONDON/EDINGBURGH - Es ist der erste Papstbesuch auf der Insel: Am Donnerstag startete Benedikt XVI. seine Großbritannienreise. Empfangen wurde er von der Queen höchstpersönlich - doch der Besuch ist nicht unumstritten.

Benedikt XVI. ist am Donnerstag zum ersten Staatsbesuch eines Papstes in Großbritannien eingetroffen. Gleich nach der Ankunft in Edinburgh empfing Queen englische Queen den Besuch aus Rom in ihrer schottischen Residenz Holyrood. Nach einer feierlichen Begrüßungszeremonie zogen sich englische Queen und der Papst zu einem privaten Gespräch zurück. Im Park des Palastes wollte sich Benedikt dann mit einer Rede an etwa 400 geladene Gäste wenden.

Die Königin ist auch Oberhaupt der Church of England, die im 16. Jahrhundert nach dem Bruch König Heinrichs VIII. mit Rom entstanden war. Ihr Ehemann, Prinz Philip, hatte den Heiligen Vater am Flughafen empfangen. Zu Ehren des Papstes musizierten dort Dudelsackspieler. Nur etwa jeder zehnte Brite ist Katholik, das Land ist in weiten Teilen säkular ausgerichtet.

Zu dem heiklen Thema des Missbrauchs in der katholischen Kirche hatte Benedikt schon auf dem Flug nach Schottland erneut Stellung bezogen. Die Kirche sei nicht wachsam genug gewesen, und man habe auch nicht schnell und entschieden genug gehandelt, als der Skandal offenkundig geworden sei, räumte Benedikt ein. Die Enthüllungen seien für ihn ein Schock gewesen und hätten ihn tieftraurig gestimmt: „Denn man kann schwer verstehen, wie diese Perversion des Priesteramtes möglich gewesen ist.“ Benedikt kommt auf der Reise möglicherweise erneut mit Opfern von sexuellem Missbrauch in der Kirche zusammen.

Am Nachmittag ist eine Messe in Glasgow geplant. Insgesamt wird Benedikt bei seinem viertägigen Besuch 13 Ansprachen halten. 250 000 Menschen werden bei drei Messen und an den Straßenrändern erwartet, wenn der Heilige Vater im „Papamobil“ durch die Innenstädte fährt.

Die Reise ist nicht unumstritten. Papstgegner kritisieren vor allem die hohen Kosten von mehr als zehn Millionen Pfund (zwölf Millionen Euro) für den britischen Steuerzahler sowie den Umgang der katholischen Kirche mit dem Skandal um Kindesmissbrauch.

dpa

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