Razzia gegen Großfamilie: Mehr als 500 Ermittler im Einsatz

Sie sollen mit geänderten Namen Sozialleistungen abkassiert, Verkehrsunfälle erfunden und Menschen zur Arbeit gezwungen haben: Ermittler haben eine polnischstämmige Familie im Visier.
dpa |
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Polizisten sind bei einer Razzia im norddeutschen Wriedel im Einsatz.
Philipp Schulze/dpa Polizisten sind bei einer Razzia im norddeutschen Wriedel im Einsatz.

Lüneburg/Itzehoe - Bei einer Riesen-Razzia gegen eine Großfamilie haben mehr als 500 Ermittler am Mittwochmorgen 13 Gebäude in Norddeutschland durchsucht.

Mitgliedern der polnischstämmigen Familie werden Sozialleistungs- und Versicherungsbetrug, Urkundenfälschung sowie Menschenhandel vorgeworfen, wie die Polizei mitteilte. Die Beamten beschlagnahmten mehr als 30.000 Euro Bargeld, Schmuck und einen Bus. Drei Männer und eine Frau wurden festgenommen. Ein Verdächtiger war laut Polizeiangaben in Untersuchungshaft.

Nach ersten Erkenntnissen sind Sozialleistungen im Wert von mehr als 200.000 Euro erschlichen worden. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, in Polen ihren Namen geändert und dann in Deutschland neue Sozialleistungen beantragt zu haben. Ferner hätten sie Menschen zu Handwerksarbeiten gezwungen. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Mitglieder der Großfamilie stehen zudem im Verdacht, verschiedene Versicherungen betrogen zu haben. Dabei hätten sie echte Verkehrsunfälle mehrfach abgerechnet und weitere Unfälle erfunden.

Durchsuchungen gab es unter anderem in Wriedel bei Uelzen, Waddeweitz im Wendland und in Hamburg. Auch in Schleswig-Holstein waren Beamte im Einsatz. Bundesweit wurden mehrere Anwaltskanzleien durchsucht. Ziel sei es gewesen, Beweise sicherzustellen, Haftbefehle zu vollstrecken und illegale Gewinne zu beschlagnahmen. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet. Dem Einsatz waren monatelange Ermittlungen vorausgegangen.

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