Raumtransporter dockt nicht von ISS ab
Moskau/Washington - Wegen technischer Probleme hat der europäische Raumtransporter "Edoardo Amaldi" nicht wie geplant von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt.
Das Raumschiff habe ein Kommando vom russischen Modul der ISS nicht korrekt empfangen, teilte die Europäische Weltraumbehörde Esa mit. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest. Falls das Problem rasch behoben würde, wäre ein neuer Versuch bis zu diesem Donnerstag möglich, hieß es. Es werde aber keine überstürzte Wiederholung des Manövers geben, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.
"Edoardo Amaldi" befinde sich nun im Ruhemodus, berichtete die Esa. Die wegen des Manövers bereits getrennten Energie- und Datenverbindungen mit der ISS seien wiederhergestellt. Roskosmos beteuerte, die Panne beeinträchtige die Arbeit der sechsköpfigen Besatzung an Bord der Raumstation nicht. Dort sind derzeit drei russische Kosmonauten, zwei US-Astronauten und ein japanischer Raumfahrer im Einsatz.
Der Transporter hatte eigentlich mit Müll beladen ablegen und in der Atmosphäre verglühen sollen. Es war allerdings nicht der erste Zwischenfall mit dem "Edoardo Amaldi". Weil sich die Triebwerke des Frachters ATV-3 elf Minuten zu früh abgeschaltet hatten, war die Flugbahn der ISS Mitte August nicht wie geplant angehoben worden. Auch damals war ein zweiter Versuch nötig.
Der insgesamt 20 Tonnen schwere ATV-Raumtransporter, der nach dem italienischen Physiker Edoardo Amaldi (1908-1989) benannt ist, war mit einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet und hatte Ende März sieben Tonnen Nachschub ins All gebracht. Auf die rund 450 Millionen Euro teure Mission sollen bis 2014 zwei weitere Modelle folgen. Dann stellt die Esa den Bau dieser Versorgungsschiffe ein.