Rathaus in Kassel: Entwarnung nach Bombendrohung
Kassel - Jeweils Hunderte Mitarbeiter und Besucher mussten das Rathaus und die Bundesagentur für Arbeit in Kassel verlassen, Straßen wurden gesperrt. Einige Straßenbahnlinien wurden umgeleitet, es kam nach Angaben der Kasseler Verkehrsgesellschaft zu massiven Verspätungen. Dauerhafter Alarm schrillte aus dem Rathaus. Die Polizei durchsuchte die Gebäude mit Bombenspürhunden und gab kurz darauf Entwarnung: Kein Bomben gefunden. Die Streckensperrungen wurden aufgehoben.
Um kurz vor neun Uhr habe ein Mann bei der Polizei angerufen, der mit einer Bombe gedroht habe, sagte eine Polizeisprecherin. Das Rathaus wurde innerhalb von 16 Minuten evakuiert. "Das ist eine hervorragende Zeit", betonte Stadtsprecher Ingo Happel-Emrich. Am Mittag konnten die Mitarbeiter in ihre Büros zurückkehren. Ein Rathaus-Mitarbeiter sagte: "Man geht mit einem komischen Gefühl wieder rein."
Die Polizei sucht nun nach dem Anrufer. "Wir wissen, aus welcher Telefonzelle er angerufen hat", sagte die Sprecherin. Der Mann habe sich nach ersten Erkenntnissen aus einer Zelle im Kasseler Stadtteil Waldau gemeldet. Er sprach Deutsch "mit deutlich erkennbarem Akzent". Das Motiv war zunächst völlig unklar.
Der Fall erinnert an eine Bombendrohung aus dem Jahr 2011 gegen das Rathaus, als ein Mann damit standesamtliche Trauung seiner Ex-Freundin verhindern wollte. Dies gelang damals nicht: Als das Gebäude evakuiert wurde, verließen seine frühere Lebensgefährtin und ihr Mann das Standesamt bereits als frisch verheiratetes Paar. Kurios: Am Donnerstag wurde durch die Evakuierung des Rathauses eine Hochzeit tatsächlich zunächst verhindert. Sie sollte aber noch am Nachmittag vollzogen werden, sagte Stadtsprecher Happel-Emrich.
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