Rätsel um den zweiten Mann: Fall Kampusch neu aufgerollt

Es gibt noch zu viele ungeklärte Fragen, deswegen müssen die polizeilichen Ermittlungen im Entführungsfall der jungen Öasterreicherin in wenigen Tagen neu beginnen. Im Visier der Ermittler: Die Frage nach einem möglichen zweiten Täter.
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Hatte er einen Helfer? Entführer von Kampusch
dpa 2 Hatte er einen Helfer? Entführer von Kampusch
Kampusch bestreitet die Vorwürfe gegen ihre Mutter
dpa 2 Kampusch bestreitet die Vorwürfe gegen ihre Mutter

WIEN - Es gibt noch zu viele ungeklärte Fragen, deswegen müssen die polizeilichen Ermittlungen im Entführungsfall der jungen Öasterreicherin in wenigen Tagen neu beginnen. Im Visier der Ermittler: Die Frage nach einem möglichen zweiten Täter.

Immer noch sind die Details der spektakulären Entführungsfalls nicht geklärt und so lange wird es keine Ruhe gebe. Daraus hat die österreichische Justiz eine Konsequenz gezogen und rollt den Entführungsfall Natascha Kampusch neu auf.

Die Ermittlungen sollen in wenigen Tagen aufgenommen werden. Ein Sprecher von Justizministerin Maria Berger bestätigte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «Die Presse». «Was in der Zeitung steht, stimmt», sagte Bergers Sprecher Thomas Geiblinger.

Laut «Presse» will das Wiener Justizministerium ungeklärte Fragen aufgreifen, die sich aus dem Bericht einer Untersuchungskommission ergaben. Dabei gehe es vor allem darum, ob tatsächlich nur eine Person oder doch mehrere Täter für die Entführung der damals Zehnjährigen verantwortlich waren. Mehrere Besprechungen zwischen Innenministerium und dem Justizressort hätten zu diesem Entschluss geführt. Im Innenministerium dürfte an der Erstellung einer Sonderkommission mit neuen Ermittlern gearbeitet werden, schreibt «Die Presse». Die Ermittlungen könnten demnach voraussichtlich Ende nächster Woche starten.

Grundlage für die Ermittlungen ist dem Blatt zufolge unter anderem die Zeugenaussage einer Zwölfjährigen, die die Entführung beobachtet und unmittelbar danach von zwei Tätern berichtete habe. Auch Einflüsse von Opferschutzorganisationen auf die Vernehmung Kampuschs führt die Tageszeitung als Grund an.

Ein Freund und Geschäftspartner des Entführers Wolfgang Priklopil, müsse mit einer neuerlichen Überprüfung seiner Person rechnen. Er habe laut seinem Anwalt seine Kooperation zugesagt. Kampusch wurde als Zehnjährige im März 1998 auf dem Schulweg entführt und achteinhalb Jahre in einem Kellerverlies gefangengehalten. Am 23. August 2006 entkam sie in einem unbeobachteten Moment. Ihr Peiniger nahm sich unmittelbar danach das Leben. Der Fall erregte in ganz Europa großes Aufsehen. Über die Wiederaufnahme von Ermittlungen berichtete bereits im Juni 2008 das deutsche Magazin «Stern». (AP)

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