Radioaktivität im Fukushima-Reaktor 1 sinkt

Im hoch verstrahlten Gebäude von Reaktor 1 des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima Eins sinkt angeblich die Radioaktivität, nachdem dort erstmals seit der Katastrophe Arbeiter eingesetzt wurden.
dpa |
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Tokio - Seit Freitag seien die Strahlenwerte kontinuierlich zurückgegangen, berichtete die Nachrichtenagentur Jiji Press am Samstag und berief sich auf den Betreiberkonzern Tepco. Genauere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Die Arbeiter hatten den Reaktor am Donnerstag erstmals nach dem Beben von vor knapp zwei Monaten betreten. Ausgestattet mit Schutzmasken und Spezialanzügen sollten die Arbeiter Filter gegen die radioaktive Luft einbauen. Mit den Filtern soll die radioaktive Belastung im Gebäude so weit gesenkt werden, dass längere Einsätze möglich sind - dann am Kühlsystem.

Das AKW Fukushima Eins ist bei dem Mega-Erdbeben vom 11. März und dem anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden, mehrfach gab es danach auch Explosionen. Die Havarie war auf der internationalen INES-Skala später auf der höchsten Stufe 7 eingestuft worden - ebenso wie der Unfall in Tschernobyl vor rund 25 Jahren.

Der Betreiber Tepco (Tokyo Electric Power Company) hatte Mitte April einen Zeitplan für die Arbeiten veröffentlicht. Das Unternehmen hofft, die Reaktoren innerhalb von drei Monaten wieder zuverlässig kühlen zu können und in neun Monaten wieder die volle Kontrolle über die Anlage zu haben.

Unterdessen sind neue Pannen im Krisenmanagement bekanntgeworden. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco berichtete, sei erst kürzlich damit begonnen worden, die etwa 800 in dem havarierten Atomkraftwerk eingesetzten Arbeiter regelmäßig medizinisch zu untersuchen. Als Grund wurde eine Anordnung des Gesundheitsministeriums genannt, in der Untersuchungen zunächst erst nach Ende der Krise verlangt wurden - offensichtlich in der Erwartung, dass diese nicht so lange andauere.

Von den rund 800 Arbeitern, die seit dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami am 11. März in der Atomruine eingesetzt wurden, seien 30 einer Strahlung von mehr als 100 Millisievert ausgesetzt gewesen. Viele von ihnen seien im Mai zum ersten Mal untersucht worden, berichtete Kyodo weiter.

Die Betreiberfirma Tepco steht seit Beginn der Atom-Katastrophe wegen ihres Krisenmanagements in der Kritik.

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