Quizduell: Dieses Spiel macht süchtig

Die App Quizduell ist der Renner in den App-Stores. Eine Frage, vier Antwortmöglichkeiten: Das lieben die Deutschen. Über sieben Millionen sind schon infiziert und es kommen immer mehr dazu.
Wer war der erste US-Präsident? Woher stammt die Paprika-Wurst „Chorizo“? Wer führte zum Film „Manche mögen’s heiß“ Regie? Diese Fragen machen Deutschland verrückt.
Mit der App Quizduell (gibt’s bei iTunes oder Google Play) rätseln allein täglich über fünf Millionen Deutsche, über sieben Millionen haben sich die App runtergeladen.
Quizduell verzaubert Rätsel-Deutschland
Die Deutschen sind verliebt ins Quizzen. Das zeigt zum einen RTL-Dauerbrenner „Wer wird Millionär“ oder Gesellschaftsspiele wie „Tabu“ oder „Trivial Persuit“. Seit Quizduell allerdings kann jeder immer und überall quizzen. Wer bisher noch gemütlich beim Bier am Tresen saß, rätselt jetzt aufgeregt zwischen jedem Schluck. Sogar das Warten auf die U-Bahn ist nicht mehr langweilig, sondern gespickt von Fragen zu „TV-Serien“, „Glaube & Religion“ oder „Macht & Geld“.
Quizduell verzaubert Rätsel-Deutschland. Egal ob in der Mittagspause, vor dem Einschlafen oder auf dem Klo. „Weltweit gibt es knapp 13 Millionen Spieler“, sagt Alexander Kessler. Der 27-Jährige aus Samerberg bei Rosenheim startete vor ein paar Monaten mit der App in Deutschland durch.
Eine Frage, vier Antwortmöglichkeiten
Die Idee des Spiels ist verdammt einfach und macht süchtig. Wie bei „Wer wird Millionär“ gibt es eine Frage und vier Antwortmöglichkeiten. Allerdings gibt es weder Joker, noch etwas zu gewinnen. Gegner sind Facebook-Freunde oder gesuchte Gegner. In sechs Runden mit jeweils drei Fragen kann man sich dann duellieren. Pro Runde hat jeder 24 Stunden Zeit, um zu spielen.
Die Kategorien, aus denen die Fragen kommen, heißen „Draußen im Grünen“, „TV-Serien“, „Sport & Freizeit“, „Kunst und Kultur“ oder „Zeugen der Zeit“, 19 davon gibt es insgesamt. Pro Frage gibt es 20 Sekunden Zeit – dann kann niemand schnell im Internet recherchieren. Pro Runde bekommt jeder die gleiche Frage gestellt, am Ende entscheiden dann die Punkte darüber, wer gewonnen hat.
Spieler können selbst Fragen einschicken
Insgesamt gibt es über 25000 Fragen im deutschen Fragenpool, und es werden immer mehr. „Die User können nämlich selbst Fragen mit Lösungen einschicken, die wir prüfen und für das Spiel freigeben“, sagt Kessler. Da liegt allerdings auch das Manko des Spiels. Denn die Fragen sind nicht wirklich ausbalanciert.
Dadurch, dass die User selbst Fragen einschicken, gibt es gewisse Kategorien, die schneller wachsen als andere. „Wöchentlich, manchmal auch täglich ändert es sich, in welcher Kategorie es die meisten Fragen gibt. Dauerbrenner sind allerdings ,Sport & Freizeit’ oder ,Kinofilme’“, sagt Kessler. Allerdings gibt es keine Schwierigkeitsgrade innerhalb der Kategorien und es kann gut sein, dass einem Fragen öfter gestellt werden.
Es gibt auch eine Premium-Version für 2,65 Euro
Mehr Komfort zum quizzen gibt es für diejenigen, die sich für 2,65 Euro die Premium-App bei Google-Play oder im iTunes Store kaufen. Die Vorteile: Das Spiel wird nicht mehr durch Werbung unterbrochen und es gibt einen Einblick in die Statistik: Wo stehe ich im Vergleich zu den restlichen Quizduell-Spielern? Welche Kategorie liegt mir am besten, welche nicht (s. Bild rechts)?
Ein Bayer entwickelt sogar mit
Kessler ist seit Oktober 2012 Teil der Firma Feo Media, dem Entwickler-Team der Quizduell-App. Ursprünglich starteten zwei befreundete Brüderpaare, Robert (31) und Henrik (26) Willstedt, sowie Kalle (31) und Olle (26) Landin im Sommer 2011 in Stockholm, um eine Rätsel-App zu entwickeln. Heraus kam „Quizkampen“ im August 2012, dem schwedischen Pendant zu Quizduell.
Die App war so erfolgreich, dass die vier Freunde das Format in andere Sprachen übersetzten. Jetzt gibt es Quizduell auf Englisch, Niederländisch, Italienisch und die Deutsche Version übersetzt von Alexander Kessler. Er war 2011 nach Stockholm gekommen, um seinen Master als Polarforscher zu machen.
Im Oktober 2012 stolperte er in der Uni über eine Stellenanzeige: „Übersetzer gesucht: Schwedisch-Deutsch“. Er bewarb sich und bekam den Job – im Team von Feo Media, um „Quizkampen“ für den deutschsprachigen Raum zu entwickeln. Die App bekam den Namen Quizduell und Kessler übersetzte die ersten 13000 Fragen.
Im Oktober zündete Quizduell wie ein Rakete
Noch im Sommer 2013 interessierten sich sehr wenige Spieler hierzulande für den Rätselspaß. Im Oktober und November vergangenen Jahres aber zündete die App wie eine Rakete. Heute, nur drei Monate später, führt Deutschland die Liste mit den meisten Spielern täglich an.
Mittlerweile ist Kesslers Master in Stockholm vorbei. Als Polarforscher will er aber nicht arbeiten, die Arbeit mit Quizduell ist zu spannend. Denn angeblich sollen bereits ein Buch und eine Fernsehsendung in Planung sein. Wir Quizzer können uns also freuen.