Prozess um Doppelmord in Rheinland-Pfalz beginnt

Kurz vor Weihnachten soll ein 41-Jähriger ein Ehepaar im rheinland-pfälzischen Diez umgebracht haben. Auch die beiden Söhne wollte der Mann laut Anklage töten.
von  dpa

Koblenz - Seit Donnerstag muss er sich vor dem Landgericht Koblenz verantworten. Ihm werden Mord in zwei Fällen, zweifacher Mordversuch, Vergewaltigung und schwere Brandstiftung vorgeworfen. Bislang hat der 41-Jährige alles bestritten. Er hatte früher eine Beziehung mit der später getöteten Frau. Hier sehen die Ermittler auch ein mögliches Motiv: Der Mann habe seine Ex-Geliebte dazu bewegen wollen, zu ihm zurückzukommen.

Zu Prozessbeginn ließ der Angeklagte über seinen Verteidiger erklären, er werde sich zu den Vorwürfen "möglicherweise zu gegebener Zeit" äußern. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der Mann am 16. Dezember das Paar und dessen zwei Söhne mit einer Schrotflinte im Haus überfallen und tagelang gefangen gehalten hat. Den 58-jährigen Ehemann soll er mit einer Chemikalie vergiftet haben. Die 41 Jahre alte Mutter starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung nach einem Brand, den der 41-Jährige im Haus gelegt haben soll. Die 13 und 14 Jahre alten Söhne entkamen dem Feuertod nur knapp.

Nachdem er dem Ehemann das Gift eingeflößt und ihn geknebelt hatte, zwang er Mutter und Söhne, drei Tage lang nach außen hin ein normales Familienleben vorzutäuschen, heißt es in der Anklage weiter. In der Nacht zum 20. Dezember soll der Mann den Söhnen dann Schlaftabletten gegeben und sich an der Mutter vergangen haben. Anschließend soll er die Frau betäubt haben, indem er sie mit einem Kissen am Atmen hinderte. Dann soll er in mehreren Zimmern Feuer gelegt haben und geflüchtet sein. Der 41-Jährige wurde in der Nähe des Tatorts festgenommen.

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