Prozess in Mannheim: Kachelmann fordert Privatgutachter
MANNHEIM - Wieder Unterbrechung beim Prozess gegen Kachelmann: Der Moderator will die Glaubwürdigkeit seiner Ex-Freundin von eigenen Gutachtern prüfen lassen. Die Anklage hält diese für befangen.
Der Vergewaltigungprozess gegen TV-Wettermoderator Jörg Kachelmann ist am Mittwoch nach wenigen Minuten unterbrochen worden, nachdem die Verteidigung die Zulassung dreier Privatgutachter zum Prozess beantragt hat. Die von Kachelmann beauftragten Gutachter sollen beweisen, dass die langjährige Freundin Kachelmanns, die ihn der Vergewaltigung bezichtigt, eine Falschaussage gemacht hat.
Die Staatsanwaltschaft lehnt dies ab. Sie hält die Gutachter der Verteidigung für befangen, da sie bereits vor Prozessbeginn Stellungnahmen zugunsten Kachelmanns abgegeben hätten.
Die 5. Große Strafkammer des Landgerichts Mannheim unterbrach daraufhin am dritten Prozesstag die Verhandlung, um über die Anträge der Verteidigung zu entscheiden. Die Verhandlung soll aber noch am Vormittag fortgesetzt werden.
Einer der von Kachelmann gewünschten Gutachter hatte nach Berichten der Bild-Zeitung Kachelmann in einem Restaurant getroffen, nachdem der Schweizer aus der Untersuchungshaft entlassen worden war.
Bereits am ersten Prozesstag war die Verhandlung unterbrochen worden, nachdem Kachelmanns Anwälte Befangenheitsanträge gegen den Vorsitzenden Richter Michael Seidling und die Richterin Daniela Bültmann gestellt hatten - sie wurden jedoch abgelehnt und der Prozess fortgesetzt.
Kachelmann wird beschuldigt, seine langjährige Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben. Der 52-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
Quelle sueddeutsche.de
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